„Ich verstehe mich als Werte-Musiker“
Michael Patrick Kelly über sein bevorstehendes Konzert in der ÖVB-Arena und seine Verbindung zu Bremen
Der irisch-US-amerikanische Sänger, Songwriter und Friedensaktivist Michael Patrick Kelly zählt mit mehr als 20 Millionen verkauften Tonträgern zu den kommerziell erfolgreichsten Interpreten Europas. Seinen ersten TV-Auftritt hatte er im Alter von gerade einmal zehn Tagen, mit 15 komponierte er den Welthit „An Angel“. Seine aktuelle Tour „Boats“ führt den Künstler auch in die Hansestadt. Dem Stadtmagazin Bremen hat er verraten, was seine Konzerte so besonders macht, was ihn mit Bremen verbindet und was er in diesem Jahr noch geplant hat.
Herr Kelly, am 15. Februar dürfen Bremer Fans Sie live auf der Bühne erleben. Was erwartet das Publikum bei Ihrem Konzert?
Meine Konzerte sind immer eine „Celebration of Life“, ich bewege mich dabei in vielen Musikgenres: Pop, Rock, ein bisschen Folk mit Urban und Reggae durchmischt. Vor allem versuche ich mit den Themen der Songs die verschiedenen Emotionen der Menschen zu fühlen. Ich habe auf meiner Tour auch eine „Boat-Stage“, das heißt, ich gehe auf einer bewegten Bühne mitten in die Menschenmassen. Dann bin ich ganz nah dran und kann sogar die einzelnen Gesichter sehen.
Auf Ihrer Tour gibt es eine „Peace Bell“, was können wir uns darunter vorstellen?
Bei meinen Konzerten gibt es seit über zehn Jahren immer eine Schweigeminute für den Frieden. Dafür haben wir eine über 800 Kilogramm schwere Friedensglocke dabei, die „Peace Bell“, die aus Kriegsschrott gegossen wurde. Sie besteht aus eingeschmolzenen Panzerstücken aus Butscha und Granathülsen aus Kiew. Diese Glocke kommt langsam von der Decke, wird geläutet und alles wird still. Für mich ist dieser Moment ganz stark mit Gänsehaut verbunden, wenn Tausende Menschen innehalten und schweigen, um der Kriegsopfer zu gedenken. Ich verstehe mich nicht als politischer Musiker, sondern als Werte-Musiker. Wir brauchen aktuell verbindende Künstler, die Menschen zusammen- und nicht auseinanderbringen.
Haben Sie einen besonderen Bezug zu Bremen?
Ich erinnere mich noch sehr gut an die Zeit, in der ich mit meinen Geschwistern auf dem Marktplatz in Bremen gesungen habe. Und an ein sehr gutes Irish-Pub, da schmeckte das Guiness besonders gut (lacht). Da gab es sogar irische Livemusik. Vielleicht kehren wir zum Tourabschluss in Bremen noch in ein Pub ein. Ich freue mich auf jeden Fall sehr auf meinen Auftritt in Bremen.
Was haben Sie in diesem Jahr noch geplant?
Ab Juni werden wir auch bei Open Airs unterwegs sein, in vielen europäischen Ländern. Das Schönste an meinem Beruf ist das Schreiben von Songs, um diese dann performen zu dürfen. Wenn die Menschen mitsingen und meine Strophen auswendig kennen, ist das ein tolles Gefühl. Meine Musik ist dann ein Teil ihres Lebens geworden und nicht nur Fahrstuhlmusik, die im Hintergrund läuft. Das Liveerlebnis ist, gerade in diesen digitalen Zeiten, unersetzbar. Daher freue ich mich auch, im Sommer wieder auf Tour zu sein.
Die Fragen stellte Max Stascheit.
Wann und wo?
Mittwoch, 15. Februar, ÖVB-Arena, 20 Uhr