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Foto: Werner Schwarz
#Autotests
5. August 2022

Viel Platz hinter sportlicher Silhouette

Der Arteon „Shooting Break“ macht dem Altmeister Passat geschickt Konkurrenz

Er ist seit Jahren der beliebteste Kombi der Deutschen, der praktische Lademeister, der in Sachen Nutzwert, Komfort und Qualität eine Klasse für sich generiert. Und er ist einer der erfolgreichsten Dienstwagen, denn besonders für berufliche oder auch private Vielfahrer ist ein spritziger Diesel mit moderner Abgasbehandlung immer noch die erste Wahl. Er – das ist der Volkswagen Passat, der jetzt mit dem Arteon „Shooting Break“ einen Wettbewerber auf Augenhöhe neben sich an der Ampel sieht.

Der eine ist auf Nutzwert optimiert und der andere spricht eher das Auge des Designliebhabers an. Es ist eine Fülle von Nuancen, in denen sich der Arteon vom Passat unterscheidet. Der spritzig wirkende Youngster Shooting Break ist wenige Zentimeter länger, aber flacher und stellt dem Wind den besseren CW-Wert entgegen. Durch den längeren Radstand bietet der Arteon zudem den hinteren Passagier:innen mehr Beinfreiheit, fast ein Lounge-Feeling für die Hinterbänkler.

Beim Ladevolumen liefern sich Passat Kombi und Arteon Shooting Break ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Zwar präsentiert sich der Altmeister Passat offiziell als der bessere Lastesel mit einem Fassungsvermögen von 650 bis 1780 Litern und verweist damit Mitbewerber anderer Marken auf die Plätze. Doch der sportlich geschnittene Arteon kontert mit seinem Plus in der Breite (rund vier Zentimeter). Durch die geschickte Seitenausnutzung im Kofferraum macht sich dadurch das geringere Ladevolumen von gut 50 Litern nicht bemerkbar. Die Fahrt zum Baumarkt oder zum Möbelhaus ist für beide Modelle eine der Lieblingsübungen.

Auf der großen Autobahnfahrt beispielsweise an einem stürmischen Tag rauscht der Shooting Break nahezu unter dem Wind durch, hält im Gegensatz zu wankenden Wohnmobilen und hohen SUV-Modellen unbeirrbar seine Spur und erlaubt den Passagieren sogar leise Klassikmusik zu hören, denn Abroll- und Windgeräusche tendieren gegen null. Dass der Arteon insgesamt mehr den Feingeist anspricht, zeigt er mit vielen Alu- und Holzdekoren beim Innendesign und sensitiven Klavierlackflächen unter dem Navi. Das Kombi-Instrument bietet zahlreiche Ansichtsoptionen. Als moderne Helfer sind ein aktiver Spurhalteassistent und eine Notbremsautomatik serienmäßig an Bord. Empfehlenswertester Motor ist der 200 PS starke Turbodiesel. Mit seinem kraftvollen Drehmoment von 400 Newtonmetern ab 1750 U/min lässt er den Wunsch nach mehr Leistung gar nicht aufkommen. Mit Twindosing und SCR-Kat ausgerüstet, erfüllt der Arteon die strenge 6d-ISC-FCM-Norm und gibt sich zudem recht sparsam. Werte um sechs Liter sind für diesen grandiosen Reise-Kombi eine echte Ansage. Der 66-Liter-Tank ermöglicht locker Reichweiten von 1000 Kilometern. In der Elegance-Ausstattung mit 4Motion und DSG-Getriebe ruft die Preisliste rund 53.000 Euro auf.

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