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Foto: Jens Hauer
21. Dezember 2024

„Liebe ist immer ein Thema“

„Dirty Dancing – Das Original Live on Tour“: Musicaldarstellerin Deike Darrelmann im Interview

„Dirty Dancing – Das Original Live on Tour“: Musicaldarstellerin Deike Darrelmann im Interview

Leidenschaftliche Tänze, eingängige Songs und die erste große Liebe: „Dirty Dancing“ ist Kult. 1987 kam der Tanzfilm in die Kinos und bescherte Patrick Swayze und Jennifer Grey die Rollen ihres Lebens. Heute ist die Geschichte um Baby und Johnny nicht nur als Filmfassung bekannt, sondern auch als Bühnenproduktion. Im Februar gastiert „Dirty Dancing – Das Original Live on Tour“ im Metropol Theater. Musicaldarstellerin Deike Darrelmann wird darin sowohl tänzerisch als auch gesanglich die Baby verkörpern. Im Interview erzählt die gebürtige Oldenburgerin, was Zuschauerinnen und Zuschauer erwartet und welcher Druck mit der Popularität des Films einhergeht.

Frau Darrelmann, Hand aufs Herz: Wie oft haben Sie den Film „Dirty Dancing“ bereits gesehen?

Puh, gute Frage. Eine genaue Zahl kann ich nicht nennen, kann aber auf jeden Fall sagen: oft. Ich war schon als Kind musicalbegeistert und kam daher an „Dirty Dancing“ natürlich nicht vorbei. Ich fand den Film einfach schön und erinnere mich daran, dass ich Baby sehr bewundert habe und immer so aussehen wollte wie sie.

„Dirty Dancing“ gehört zu jenen Filmen, die als Kult bezeichnet werden. Was macht die Liebesgeschichte um Baby und Johnny so besonders und zeitlos?

Liebe ist immer ein Thema. Zudem kommen Baby und Johnny aus zwei verschiedenen Gesellschaftsschichten und finden mit dem Tanzen eine Ebene, auf der sie einander auf Augenhöhe begegnen können.

Wenn ein Film als Vorbild für ein Musical dient, sind die Erwartungen der Zuschauerinnen und Zuschauer hoch. Ist mit dem Kultfaktor des Films ein gewisser Druck verbunden?

Ja, sicherlich. Ich habe grundsätzlich Respekt vor jeder Rolle, die ich verkörpere. Vor „Dirty Dancing“ bin ich zugegebenermaßen aber besonders aufgeregt. Die Produktion spielt über einen langen Zeitraum und es gibt einfach sehr viele Fans, die ein gewisses Bild im Kopf haben und einen Standard gewohnt sind, den sie erwarten. Dem möchten wir natürlich gerecht werden. Ich denke, das funktioniert nur, wenn man mit viel Spielfreude an das Projekt geht und zugleich Respekt für die Geschichte und ihren Kultfaktor hat.

Auf der aktuellen Tournee des Musicals „Dirty Dancing“ verkörpert Deike Darrelmann die Hauptfigur Frances „Baby“ Houseman. Foto: Cedric Schröter

Wie nah bewegt sich das Musical an der Filmvorlage und inwieweit ist das überhaupt der Ansatz?

Die Geschichte bleibt die bekannte, daran wurde nichts verändert. Es gibt in unserer Version allerdings zusätzliche Szenen, die wir hinzugefügt haben, etwa um Baby als Feministin kenntlicher zu machen und gesellschaftlich relevante Themen wie Rassismus aufzugreifen. Auch diese Themen haben auf der Musicalbühne ihre Daseinsberechtigung. „Dirty Dancing“ ist nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern eben auch eine Story, die aufzeigt, wie man für die eigenen Werte einstehen kann. Baby macht das, indem sie für Johnny kämpft, und dafür, dass sie tanzen darf. Ich glaube, das wird in unserem Musical noch deutlicher werden als im Film.

Wie viel Baby Houseman steckt in Deike Darrelmann?

Wir sind auf jeden Fall beide Dickköpfe (lacht). Baby ist wirklich eine tolle Figur. Sie sieht immer Hoffnung und in jedem und allem etwas Gutes. Ich denke, das ist eine schöne Art und Weise durchs Leben zu gehen. Als ich das Skript zum ersten Mal gelesen habe, ist mir noch einmal bewusst geworden, wie wichtig es ist, für die Liebe und Freundschaften zu kämpfen und für seine Werte einzustehen. Das sind auch Dinge, für die ich stehen möchte.

Im Bremer Metropol Theater feiert „Dirty Dancing“ Tourauftakt, sie selbst kommen gebürtig aus Oldenburg. Das ist fast so etwas wie ein Heimspiel, oder?

Ja, und darüber freue ich mich wahnsinnig. Ich habe in Wien studiert und dort sechs Jahre gelebt. In Österreich waren natürlich nicht regelmäßig bekannte Gesichter aus meiner Heimat unter den Zuschauenden. Dass wir in Bremen starten, ist für mich ein Riesenglück und viele aus meinem Umfeld haben sich schon Karten gekauft.

Warum sollten Bremerinnen und Bremer sich eine Aufführung von „Dirty Dancing“ auf keinen Fall entgehen lassen?

Ich bin mir sicher, dass das Musical einen tollen Abend verspricht, der beflügelt. Es gibt so viele großartige Tanzszenen, da ist für jede und jeden etwas dabei.

Zu guter Letzt: Werden Sie eine Wassermelone tragen?

Ich habe eine Wassermelone getragen und werde eine Wassermelone tragen. (JF)

Mittwoch bis Sonntag, 22. bis 26. Februar, Metropol Theater.

Infos zu den Spielzeiten: www.metropol-theater-bremen.de.

„Dirty Dancing“ im Metropol Theater

22. Feb. 2023 | 23. Feb. 2023 | 24. Feb. 2023 | 25. Feb. 2023 | 25. Feb. 2023 | 26. Feb. 2023 | 26. Feb. 2023

Nun kommt „Dirty Dancing – Das Original live on Tour“ in einer überarbeiteten Version erneut auf die Bühne: Insgesamt 27 Darstellerinnen und Darsteller verwandeln sich darin in Animateur:innen, Kellner:innen und Hotelgäste und tanzen zu Mambo, Merengue und kubanischen Rhythmen.

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