Dinge gemeinschaftlich nutzen
Ausleihen statt Besitzen
Der Leihklub feiert einjähriges Bestehen
Hand aufs Herz: Wie viele Dinge fristen ihr Dasein unbenutzt auf Dachböden, in Garagen und Schränken? Dinge, die sich höchstens ein-, zweimal pro Jahr als nützlich erweisen und den Rest der Zeit rumliegen? Wäre es da nicht sinnvoller, sich jene Dinge solidarisch mit anderen Menschen zu teilen?
Philipp Burckhardt und seine Mitstreiter:innen setzen dem individuellen Besitzen eine Alternative entgegen. Vor einem Jahr gründeten sie den Leihklub, ein innovatives Projekt, das sich auf das Teilen von Gegenständen in Bremen konzentriert. Es ermöglicht seinen Mitgliedern, Nützliches gegen eine geringe monatliche Gebühr auszuleihen – ähnlich einer Bibliothek, aber für Gegenstände statt Bücher. Werkzeuge und Küchengeräte, Spielsachen und Campingartikel finden sich im Leihkatalog auf der Website.
Die Idee dahinter ist, den Wohnraum zu entlasten, Geld zu sparen und CO2-Emissionen durch die Vermeidung neuer Produktion zu reduzieren. „Mit dem Leihklub revolutionieren wir das Konzept des Besitzes in Bremen: Zugang statt Besitz, Gemeinschaft statt Einzelkampf – das ist unsere Vision einer nachhaltigen Zukunft,“ sagt Burckhardt. Aktuell befinden sich etwa 120 Gebrauchsgegenstände im Lager im Stephaniviertel und 23 Mitglieder sind registriert.
„Da ist also definitiv noch Luft nach oben“, so der zweite Vorsitzende des Klubs. Ein weiteres Anliegen des Vereins ist der inhaltliche Austausch seiner Mitglieder über Themen wie Minimalismus und nachhaltigere Lebensstile. Für den Austausch und um Interessierte über den Verein zu informieren, finden in regelmäßigen Abständen Lageröffnungen statt. Termine finden sich auf der Website.
Der Leihklub nimmt übrigens gern Unterstützung in Form von Sachspenden und Dauerleihgaben entgegen. „Auf unserer Wunschliste stehen zum Beispiel ein Stand-up-Paddle und ein Beamer“, sagt der 33-jährige Burckhardt. Im Hinblick auf das nahende Frühjahr wolle der Klub zudem weitere Outdoorspiele und Sportgeräte anbieten.
Wir sind sicher: Es liegen bestimmt noch einige Schätze auf Bremens Dachböden verborgen, die im Leihklub gemeinschaftlich genutzt werden könnten.
Weitere Infos und Kontakt: www.leihklub.de