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Foto: Pixabay/StockSnap
#Gesundheit
29. April 2024

Beistand und Hilfe

Gewaltschutzambulanz in Bremen-Mitte eröffnet

Gewaltschutzambulanz in Bremen-Mitte eröffnet

Bremer:innen, die häusliche oder sexualisierte Gewalt erfahren haben, bedroht oder misshandelt werden, erhalten in der Hansestadt mit der Anfang April neu eingerichteten Gewaltschutzambulanz am Klinikum Bremen-Mitte umfassende Hilfe. So gibt es erstmals eigene Räumlichkeiten zur Untersuchung und Beratung. Zudem besteht die Möglichkeit einer vertraulichen Spurensicherung. „Die Hauptaufgabe der Gewaltschutzambulanz besteht darin, den Sachverhalt und die verursachten Gewaltverletzungen schriftlich und fotografisch zu dokumentieren und die Dokumentation für einen etwaigen Prozess oder Schadensersatzansprüche zu sichern“, erklärt Dr. Saskia Etzold, Fachärztin für Rechtsmedizin. Sie hat zuvor die Gewaltschutzambulanz an der Berliner Charité mit aufgebaut und über Jahre mit geleitet.

Die Behandlung sei auch vertraulich, also ohne eine Anzeige möglich. Die Dokumentationen würden dann an einem sicheren Ort gelagert und bis zu zehn Jahre aufbewahrt, sodass sich Betroffene erst zu einem späteren Zeitpunkt zu einer Anzeige entschließen können. „Wir wollen den Betroffenen einen geschützten Rahmen und die Möglichkeit geben, die erlittene Gewalt beweisen zu können“, so Etzold.

Die medizinische Versorgung der Verletzungen findet weiterhin in der Notaufnahme des Klinikums Bremen-Mitte statt. Dazu wird Etzold eng mit dem ärztlichen und pflegerischen Team der Notaufnahme zusammenarbeiten. Die Gewaltschutzambulanz ist zudem mit den schon bestehenden Hilfe- und Beratungseinrichtungen im Land sowie weiteren Kliniken unter anderem in Bremen-Nord und Bremerhaven verzahnt – „eine enorme Verbesserung der Versorgung für Betroffene von häuslicher und sexualisierter Gewalt in unserem Bundesland“, so die Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm.

Die Gewaltschutzambulanz ist ein von der Gesundheitsbehörde finanziertes Projekt und die größte Maßnahme des Bremer Landesaktionsplans „Istanbul-Konvention umsetzen – Frauen und Kinder vor Gewalt schützen“.

Die Gewaltschutzambulanz ist montags bis freitags unter der Rufnummer 0421 / 497 73 920 in der Zeit von 8.30 bis 15 Uhr erreichbar.

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