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28. Juli 2025

Parov Stelar kommt auf die Seebühne

Der Electro-Pionier im Interview: "Musik kann Brücken bauen"

Der Electro-Pionier im Interview: "Musik kann Brücken bauen"

Parov Stelar, mit bürgerlichem Namen Marcus Füreder, zählt zu den innovativsten Köpfen der elektronischen Musikszene. Als Pionier des Electro Swing hat der österreichische Produzent und DJ ein ganz eigenes Genre geprägt, in dem nostalgische Klänge der 1920er-Jahre auf moderne Beats und tanzbare Rhythmen treffen. Seine Musik ist international gefragt, seine Liveshows elektrisieren das weltweite Publikum – ein Künstler, der Grenzen überschreitet und dabei stets seinem Stil treu bleibt. Im Interview spricht er über kreative Prozesse, besondere Locations und Zukunftspläne.

Sie spielen auf der Seebühne in Bremen, an einem wirklich besonderen Ort. Wie bereiten Sie sich auf ein Konzert wie dieses vor?

Ich hab schon ein paar Bilder gesehen, das Ambiente ist wirklich großartig. Für mich ist jedes Konzert wie eine kleine Reise, und natürlich spielt die Umgebung eine große Rolle. Gerade bei einer Open-Air-Location mit Wasser im Rücken und Sonne im Gesicht ist die Atmosphäre nochmal ganz anders. Aber ehrlich gesagt: Ich bereite mich auf ein Konzert genauso vor wie aufs Leben, mit etwas Routine und der Offenheit, dass alles anders kommen kann.

Akustisch ist das sicher eine Herausforderung, richtig?

Klar, aber wir haben ein großartiges Team. Unser Techniker passt den Sound genau an die Gegebenheiten an. Open air ist natürlich nochmal spezieller, aber das kennen wir schon (lacht).

Haben Sie einen Bezug zur Hansestadt?

Wir haben bereits in Bremen gespielt, und ich habe kürzlich mit Vincent Peters telefoniert – ein sehr erfolgreicher Fotograf aus Bremen. Und natürlich kennt jeder die Bremer Stadtmusikanten. In dem Fall sind das dann wir!

Was darf das Publikum an dem Abend erwarten? Gibt es besondere Programmpunkte?

Ich sehe das Konzert als eine musikalische Reise. Ich bin ein Kind der 2000er, also mit Techno groß geworden, vor allem in Berlin. Gleichzeitig liebe ich Jazz und organische Musik. Diese beiden Welten bringe ich zusammen: Es wird ein Konzert mit viel Gefühl, aber auch mit Energie. Ich verspreche: Die Leute gehen verschwitzt nach Hause (lacht).

Ihre Musik vereint viele Genres. Was glauben Sie, macht die Faszination aus?

Das Schönste ist, wenn Leute, die eigentlich elektronische Musik hören, nach dem Konzert sagen: „Durch dich habe ich Jazz kennengelernt.“ Oder umgekehrt Jazzfans, die sich auf einmal für elektronische Klänge begeistern. Ich finde, Musik kann Brücken bauen, sie ist im besten Sinne völkerverbindend.

Welche Rolle sehen Sie für sich als Künstler in Zeiten, in denen sich viele Menschen eher voneinander entfernen als aufeinander zugehen?

Ich sehe meine Rolle darin, einen Raum zu schaffen, in dem die Leute für zwei Stunden einfach mal abschalten können. Keine Diskussionen, keine Nachrichten, kein Lärm im Kopf – nur Musik. Ich will das Herz erreichen, nicht den Verstand. Und wenn die Leute danach mit aufgeladenen Batterien nach Hause gehen, dann habe ich mein Ziel erreicht.

Gibt es schon Pläne für die Zeit nach dem Konzert?

Ja, das neue Album ist so gut wie fertig. Im Herbst soll es erscheinen, die ersten Singles werden etwa drei Monate vorher veröffentlicht. Vielleicht spiele ich in Bremen schon den einen oder anderen neuen Track als kleine Überraschung.

Mittwoch, 23. Juli, 20 Uhr, Seebühne Bremen

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