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21. November 2024

Nico Santos mit brandneuen Songs im Pier 2

„Ich will Gutes zurückgeben“

„Ich will Gutes zurückgeben“

Nico Santos zählt aktuell zu den angesagtesten Popsängern in Deutschland und beliefert die Charts mit zahlreichen Hits. Der gebürtige Bremer arbeitet neben seiner Solokarriere erfolgreich mit Musikgrößen wie Sido, Lena sowie Helene Fischer zusammen und hat bereits zahlreiche Songtexte für Künstler:innen verfasst. Im November kommt der Musiker ins Pier 2. Im Gespräch verriet Santos, wem er einen Song schreiben möchte, warum das Konzert in Bremen etwas ganz Besonderes wird und warum sein Vater eine Autobiografie verfassen sollte.

Die kalte Jahreszeit hat begonnen. Sind Sie eher im „Team Sommer“ oder „Team Herbst“?

Ich bin definitiv „Team Sommer“, liebe aber alle Jahreszeiten und die Veränderungen, die damit einhergehen. Immer nur Winter oder Sommer, das wäre langweilig.

Stichwort Winterblues, Sie sagten über Ihr neues Album, Musik sei für Sie wie eine Therapiestunde. Was kann Musik bewirken?

Man kann sich in Musik verlieren und beschützt fühlen. Vor allem sind alte, nostalgische Songs für mich wohltuend. Da erinnere ich mich an die Zeit, als ich auf der Rückbank meiner Eltern im Auto Sting-Songs gehört habe und fühle mich wieder wie der fünfjährige Nico.

Ihr aktuelles Album „Ride“ ist nach eigenen Aussagen autobiografisch. Gibt es Pläne, eine eigene Autobiografie zu schreiben?

Dafür bin ich wohl noch etwas zu jung (lacht). Mein Papa ist auch Bremer, er ist als Melitta-Mann bekannt und hat in den 1980er-Jahren viel erlebt, er war Backgroundsänger von Roy Black und wohnte in einer WG mit Donna Summer. Ich sage oft zu ihm, du hast schon mal mit einem Buch angefangen, du musst es dringend zu Ende schreiben.

„Die Memoiren des Melitta-Manns“ wäre doch ein guter Titel.

Das klingt klasse, den merke ich mir (lacht).

Sie sind sehr engagiert, spielten vor Kurzem auf einer Kinderstation in einer Uni-Klinik. Was macht das mit Ihnen?

Ich bin Pate des Arche Klinikums in Bremerhaven, habe dort viele Kinder und Familien kennenlernen dürfen. Das zeigt mir immer wieder, warum ich Musik mache – ich will Gutes zurückgeben. Man bekommt so viel Feedback und Resonanz, aber wenn man selbst etwas geben kann und Menschen einen wunderschönen Tag bietet, dann macht das etwas mit mir. Vor allem in einem nicht so idyllischen und sterilen Umfeld wie einem Krankenhaus. Auch das Pflegeteam ist überlastet und dessen anstrengende Routine zu brechen ist sehr schön.

Sie haben bereits einen Song für Ihre Frau geschrieben. Nun sind Sie kürzlich Vater geworden. Ist auch ein Lied für Ihren Sohn geplant?

Das wird ganz von selbst und natürlich kommen, die Muse küsst einen, wenn sie es will. Es wird sicher einen solch kreativen Moment geben, an dem ich es in Angriff nehme. Bei persönlichen Songs verwerfe ich oft etwas, da es oft der Person, für die das Lied ist, nicht gerecht wird. Der Entstehungsprozess für einen Song, den ich für einen verstorbenen Freund schrieb, dauerte zum Beispiel fünf Jahre.

Gibt es jemanden, mit dem Sie einen gemeinsamen Song aufnehmen möchten?

Herbert Grönemeyer, immer schon. Für viele Künstler ist er die Nummer eins. Aber er ist wählerisch, macht ganz selten Features. Das wäre schon eine Ehre.

Planen Sie vor Ihrem Auftritt noch bestimmte Orte in Bremen zu besuchen?

Da Bremen meine Geburtsstadt ist, würde ich gern mit meiner Familie das Haus am Osterdeich besuchen, in dem ich mein erstes Lebensjahr verbracht habe. Vor allem in Bremen bleibt Zeit für Sightseeing. Mein Gitarrist kommt auch aus Bremen und der zeigt mir ein paar spannende neue Orte, die ich noch nicht kenne.

Was dürfen Ihre Fans beim Konzert im Pier 2 erwarten?

Es wird die bisher energievollste Show, ich habe mich noch nie so sehr auf eine Tour gefreut, wie auf diese. Es wird sehr viele Specials und unveröffentlichte Songs geben. Die hören die Menschen dann zum ersten Mal, also viele Überraschungen in anderen Arrangements. Es wird verrückt und schön.

Das Interview führte Max Stascheit

Dienstag, 12. November, 19.30 Uhr, Pier 2

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