„KI, was geht?“ Sonderausstellung im Universum
Das Zeitalter der künstlichen Intelligenz zeigt Entwicklung, Einsatzfelder und Risiken der Technologie
Sie steckt in der Filterfunktion moderner Foto-Apps, kommt in der smarten Haustechnik zum Einsatz und in der medizinischen Robotik: Die künstliche Intelligenz, kurz KI. Zwar ist die Technologie längst ein fester Bestandteil vielzähliger Forschungs- und alltäglicher Anwendungsbereiche, jedoch spielte sie in der öffentlichen Wahrnehmung bisher als „Nerd-Wissen“ lediglich eine untergeordnete Rolle.
Die neue Sonderausstellung „KI, was geht?“ im Universum Bremen möchte das ändern. Sie zeigt die vielen Facetten der Schlüsseltechnologie.
Verstehen und eine Haltung entwickeln
Die Sonderausstellung hat drei Schwerpunkte. Zunächst vermittelt sie, wie KI überhaupt funktioniert. Weiter zeigt die Schau anhand diverser Beispiele, wo und wie sie angewendet wird. Das Verständnis ermöglicht den Besucher:innen, eine eigene, differenzierte Haltung zur Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts zu entwickeln. Zu Beginn der rund 550 Quadratmeter großen Ausstellung erhalten die Gäste einen historisch anmutenden Datenträger: Auf einer Lochkarte können sie im Laufe des Rundgangs ihre persönliche Meinung zu ethischen Fragen rund um KI speichern. An mehr als 50 interaktiven Stationen und Objekten warten spannende Ein- und Ausblicke zum Thema.
Drei Bereiche, viele Einblicke
Im größten Bereich, dem sogenannten „Testfeld“, lassen sich verschiedene KI-Systeme ausprobieren. Eine Partie „Vier gewinnt“ gegen einen Computer, ein Schachcomputer aus den 1980er-Jahren, eine interaktive Plüschrobbe mit Kulleraugen für einsame oder kranke Menschen, der Assistenz-Weltraumroboter Cimon sowie andere Objekte veranschaulichen zusätzlich historische Meilensteine der KI-Forschung.
Im Bereich „Blackbox“ schlüpfen die Gäste in die Rolle der KI und lernen Abläufe kennen, die sonst häufig undurchsichtig bleiben. So können Besuchende etwa neuronalen Netzen in Echtzeit beim Arbeiten zuschauen, wenn eine Kamera einen Gegenstand erfasst und mittels KI versucht zu deuten, worum es sich dabei handelt.
Im dritten Bereich, dem „Thinktank“, tauchen Besuchende anhand kontroverser Beispiele der KI-Geschichte in die Potenziale und Risiken dieser mächtigen Technologie ein.
Bremen als KI-Spot
„Seitdem das KI-basierte Textprogramm ChatGPT für Aufsehen gesorgt hat, nahm der Diskurs zum Thema KI richtig Fahrt auf“, sagte Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt am Tag der Ausstellungseröffnung Ende Juni. Nicht nur sei Bremen als Forschungsstandort ein „KI-Hotspot“, sondern nun hätte die Hansestadt mit der Ausstellung auch ein themenspezifisches Alleinstellungsmerkmal im Tourismus.
Herbert Münder, Geschäftsführer des Universum Bremen sagt: „Wir haben einen pädagogischen Auftrag: Wir müssen den Menschen in Bezug auf KI Orientierung geben, den Dialog fördern und die Möglichkeit eröffnen, ethische Fragen im Kontext zu klären.“ Neben der Ausstellung selbst bietet das begleitende Programm zusätzlichen Input, etwa bei Diskussionsrunden, Science-Slams und Lesungen.
Bis 22. April 2025 im Universum Bremen. Infos und Programm: www.universum-bremen.de