Interaktives Erlebnis
Schorsch Kamerun inszeniert Jubiläumsgala des Theater am Goetheplatz / Spielzeitstart am 24. August
Sänger und Theatermacher Schorsch Kamerun kehrt nach seinem erfolgreichen Musiktheater-Happening „King Arthur“ an das Theater am Goetheplatz zurück.
Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des Schauspielhauses inszeniert das Gründungsmitglied der Hamburger Polit-Punk-Band Die Goldenen Zitronen die außergewöhnliche, musiktheatrale und begehbare Jubiläumsgala „The Beat Goes On“. Mit dabei sind die Bremer Philharmoniker, die Jungen Akteur:innen und ein aus Musiktheater und Schauspiel gemischtes Ensemble.
Was reizt Sie an einer Inszenierung in und über Bremen?
Zu Bremen haben ich schon sehr lange als Sänger der „Goldenen Zitronen“ eine enge Verbindung. Wir spielten hier viel, waren auf dem hiesigen „Weserlabel“ und ich traf Die Toten Hosen 1982 im Schlachthof auf ihrem Debüt-Konzert. Jetzt freue ich mich, dass ich tiefer in die Geschichte der Stadt und des Theaters eintauchen und verborgene Storys ausgraben darf.
Was erwartet die Theaterbesucher:innen bei der Jubiläumsgala?
Wir möchten nicht nur 75 Jahre Theater am Goetheplatz feiern, sondern gleichzeitig die Bedeutung des Theaters für die Stadt Bremen in den Fokus rücken. Am Ende bekommen die Besucher:innen Stadtgeschichten in Form eines interaktiven Ausstellungs- und Wimmelbildes geboten, bei denen die Hanse, die Kolonialgeschichte , das Zusammentreffen von aufständigen Matrosen, geköpften Piraten und ein Besuch im legendären „Beat Club“ Thema sind.
Womit unterscheidet sich „The Beat Goes On“ von anderen Theaterstücken?
Die Jubiläumsgala findet nicht nur im Theatersaal statt. Zusätzlich begeben sich die Theaterbesucher:innen mit Funkkopfhörern durch das gesamte Theater – vom Foyer bis auf die Bühne – und erleben theatralische und musikalische Einblicke in die Bremer Theater- und Stadtgeschichte.
Die unterschiedlichen Stationen leben von ihren besonderen Exponaten, die uns unter anderem vom Focke Museum, vom Übersee Museum und von Radio Bremen zur Verfügung gestellt wurden. Soviel sei verraten: „Am laufenden Band“ tauchen die unterschiedlichsten Erinnerungsstücke auf. Nach etwa einer Stunde werden alle Besucher:innen zum großen Finale in den Theatersaal geführt.
Welche Bremer Story hat Sie besonders überrascht?
Ganz neu war für mich die Geschichte über den eingelassenen Pflasterstein auf dem Bremer Marktplatz. Der sogenannte Spuckstein erinnert bis heute an die Hinrichtung von Gesche Gottfried, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts 15 Menschen mit „Mäusegift“ vergiftete. Besonders auch das von Rainer Werner Fassbinder geschriebene Stück „Bremer Freiheit“ dazu, das im Concordia-Theater, der damaligen Studiobühne des Theaters Bremen, uraufgeführt und auch im Fernsehen gezeigt wurde.
In welcher Rolle sind Sie zu sehen?
Während des gesamten Schaffensprozesses sehe ich unser Team und mich selbst als Entdecker, die hinter die Fassaden einer Stadt blicken. Während der Show übernehme ich dann die Rolle des Conférenciers. Das heißt, ich habe bildlich gesprochen in einem großen Jubiläums-Park die Funktion des Vermittlers inne und führe gemeinsam mit Chor, Jungen Akteurinnen und Ensemble durch Ausstellung und Storys. Über verschiedene Monitore können die Besucher:innen von ihrer jeweiligen Position zusätzlich die einzelnen Aktionen verfolgen. Alle hören also dasselbe, aber erleben ganz unterschiedliche Umgebungen.
Die Jubiläumsgala „The Beat Goes On“ feiert am Sonntag, 24. August, um 18 Uhr Premiere im Theater am Goetheplatz.