„Ich fühle mich zu Hause, wenn ich singe“
Popsängerin Tina Dico kommt ins Metropol Theater
In ihrer Heimat Dänemark ist Komponistin und Singer-Songwriterin Tina Dico bereits ein Superstar, seit rund 15 Jahren begeistert die Künstlerin auch in Deutschland eine große Fangemeinde. Anfang November gastiert sie im Rahmen ihrer Deutschlandtournee auch in der Hansestadt. Wir sprachen mit der Musikerin über den Begriff „Heimat“ und fragten sie nach ihren bisherigen Eindrücken von Bremen.
Sie sind beim deutschen Publikum sehr beliebt. Wie nehmen Sie die Konzerte hierzulande wahr?
Auf jeden Fall abwechslungsreich. Der Unterschied zwischen einem Auftritt an einem Wochentag und einem Samstagabend ist in Deutschland groß. Ich liebe die Wochentage, wenn die Leute ruhiger sind und alles auf sich wirken lassen. An den Wochenenden herrscht im Gegensatz dazu eine oft ausgelassenere Atmosphäre.
Wie kommen Sie auf neue Songideen?
Eine schwierige Frage. Es beginnt bei mir zunächst mit einer Idee, manchmal einer Zeile, und daraus entwickelt sich dann eine musikalische Stimmung. Zuerst einige Worte, dann etwas Musik, dann etwas Stille. Es fühlt sich wie ein Gespräch mit meinem zukünftigen Publikum an. Im Moment bin ich jedoch nicht in der Lage zu schreiben. So eine Schreibblockade habe ich noch nie erlebt. Ich bin aber zu der Erkenntnis gelangt, dass ich es nicht erzwingen kann.
Sie haben in vielen Ländern in Nordeuropa gelebt. Was bedeutet Heimat für Sie?
Musik fühlt sich in vielerlei Hinsicht wie Heimat an. Sie ist eine zweite Sprache, die ich schon fast so lange spreche wie Dänisch. Ich fühle mich zu Hause, wenn ich singe. Jedes meiner Lieder ist ein Teil dieses Zuhauses. Ich habe es dadurch immer bei mir.
Haben Sie Zeit für Sightseeing, wenn Sie auf Tournee sind?
Ich habe leider selten Zeit für Sightseeing, und bin immer darauf bedacht, dass ich genug Energie für Shows habe. Wenn wir mit Kindern auf Tour sind, besuchen wir aber immerhin Spielplätze (lacht).
Gibt es eine Anekdote aus Bremen?
Meine stärkste Erinnerung an Bremen ist eine Musikpreisverleihung, bei der wir auftraten, und die live im Fernsehen übertragen wurde. Das Problem war: Der Bühnenvorhang ging nicht mehr hoch, stundenlang. Die Moderation musste ohne Skript vorgetragen werden und das Publikum wurde beim Warten immer betrunkener. Am Ende musste der Vorhang abgenommen werden und die Menge drehte durch. Das war das Verrückteste, das ich je im Fernsehen erlebt habe. Außerdem heißt einer meiner liebsten Veranstaltungsorte in Kopenhagen „Bremen Theater“. Ich habe viele lustige Erinnerungen an diesen Ort. Wenn ich also an Bremen denke, dann denke ich an diesen Ort.
Was haben Sie dieses Jahr noch vor?
Ich freue mich sehr auf die Deutschlandtour, jeder Abend soll etwas Besonderes werden. Durch die Musik fühle ich mich den Menschen verbunden. Außerdem haben wir im Laufe der Jahre eine Reihe von Schlafliedern aufgenommen. Wir dachten, dass diese vielleicht auch vielen anderen Eltern helfen könnten. An einer größeren Veröffentlichung arbeite ich ebenfalls, die im März nächsten Jahres herauskommen soll.
Das Interview führte Max Stascheit
Mittwoch, 1. November, Metropol Theater, 20 Uhr