„Forever Young – The Story of the 27 Club“ lässt Legenden auferstehen
Musik und Mythos bleiben für immer
Es gibt sie in allen Lebensbereichen, die unbekannten Helden. Diejenigen, die im Schatten des Geschehens stehen, aber es zu großen Teilen mitverantworten. Die unbekannten Helden, welche die Bretter, die die Welt bedeuten, mit eigenen Händen errichten. Auch Schlepp – der fiktive Roadie und zugleich die Hauptfigur im Stück „Forever Young“ – ist so ein unbekannter Held. Er kann im wahrsten Sinne des Wortes ein Lied davon singen, wie es ist, im Schatten der ganz großen Künstler:innen zu stehen.
Es geht in der Produktion „Forever Young“ aus der Feder von Kenny Stewart um Legenden der Musikgeschichte. Die Show beschränkt sich auf den sogenannten 27 Club, und deckt damit einige der wichtigsten Protagonist:innen der letzten sechs Jahrzehnte ab. Einige der einflussreichsten Akteur:innen der Musikgeschichte haben im Alter von 27 Jahren die Erde unter tragischen Umständen verlassen. Jimi Hendrix und Janis Joplin starben 1970, Jim Morrison 1971, Kurt Cobain 1994 und Amy Winehouse 2011. „Alle diese Kids waren meine Freunde“, erzählt Protagonist Schlepp. „Und ich habe gesehen, wie sie abstürzten.“
Aus diesem Setting entspinnt sich eine spannende Erzählung, eingebettet in eine Musicalshow, die mehr als nur ein Coverabend ist. Dafür sorgen die fünf musikalischen Hauptdarsteller:innen, die mit Herzblut, Demut, aber auch eigener künstlerischer Handschrift ihre Charaktere und deren musikalisches Vermächtnis weiterleben lassen. Unsterblichen Songs, viele Anekdoten und die Tragik des Lebens – die „27 Club“-Mitglieder sind das klassische Beispiel tragischer Held:innen.
Die Tributeshow ist eine Verbeugung vor dem Werk dieser Künstler:innen, eine mitreißende Darbietung einige der größten Hits der vergangenen 60 Jahre. Auch wenn die Stars viel zu früh gingen – ihre Musik, ihr Mythos und ihr Einfluss bleiben für immer.
Der Musiker Toney Springer hat mit den ganz Großen gespielt: David Bowie, Jeff Healey, Bon Jovi, Jay Leno oder David Letterman, um nur einige zu nennen. In „Forever Young“ verkörpert er Jimi Hendrix.
Sie gelten als das beste Jimi-Hendrix-Double. Wie kam Ihre Leidenschaft für seine Musik zustande?
Abgesehen von seinen feurigen und elektrisierenden Auftritten waren seine Musik und sein Sound anders als alles andere zu dieser Zeit. Anfangs war ich mir nicht sicher, ob ich es mochte. Aber je öfter ich seine Lieder spielte, desto mehr genoss ich die musikalische Freiheit, die sie mir ermöglichen. Ich denke, die Songs vermitteln eine Botschaft der Liebe und der Freiheit, das zu tun, was man will, und als Mensch zu wachsen, nicht nur in der Musik, sondern in allen Lebensbereichen.
Wie haben Sie zum ersten Mal seine Musik erlebt?
Ich fuhr mit dem Auto und hörte den Song „Manic Depression“ im Radio. Es hat mich zu Tode erschreckt und ich musste an den Straßenrand fahren, um mich wieder zu fangen, denn ich hatte noch nie zuvor eine solche Musik gehört.
Wie erreichte Sie die Nachricht von Hendrix‘ Tod und wie war Ihre Reaktion darauf?
Ich war in meiner Heimatstadt Trinidad, als ich die Nachricht hörte und wie alle war ich traurig. Andererseits wusste ich, dass er uns erstaunliche Songs und Erinnerungen hinterlassen hat, die heute noch sehr lebendig sind. Diese Songs haben kein Verfallsdatum und berühren die Seelen der Zuhörenden bis heute.
Dienstag, 29. Oktober, 20 Uhr, Metropol Theater