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Foto: Stefan Nimmesgern
27. Juli 2024

„Das ist ein großer Schatz in meinem Leben“

Rolf Zuckowski kommt mit dem Musical „Die Weihnachtsbäckerei“ ins Metropol Theater

Generationen von Kindern sind mit Rolf Zuckowskis Kinderliedern aufgewachsen, sein zur Winterzeit bekanntester Song „In der Weihnachtsbäckerei“ wird nun als Musical im Metropol Theater Bremen aufgeführt. Im Interview verrät der Musiker, was Auto- und Zugfahrten mit seinen Songs zu tun haben, was ihn glücklich macht und warum er Rapmusik spannend findet.

Generationen von Kindern sind mit Rolf Zuckowskis Kinderliedern aufgewachsen, sein zur Winterzeit bekanntester Song „In der Weihnachtsbäckerei“ wird nun als Musical im Metropol Theater Bremen aufgeführt. Im Interview verrät der Musiker, was Auto- und Zugfahrten mit seinen Songs zu tun haben, was ihn glücklich macht und warum er Rapmusik spannend findet.

„Die Weihnachtsbäckerei“ ist für viele Familien eine feste Tradition. Wie erklären Sie sich den ungebrochenen Erfolg Ihres Liedes zur Weihnachtszeit?

Ich muss ein Thema erwischt haben, zu dem es noch nicht viele Lieder gab. Meine Familie backt gern und es war mal wieder so weit, während einer Autofahrt nach Hamburg habe ich dann dieses Lied laut singend komponiert. Die Singbarkeit spielt bis heute eine große Rolle. Mittlerweile haben auch Helene Fischer und Otto das Lied gecovert. Es erzeugt Weihnachtssehnsucht. Ich habe sogar bereits die ersten Spekulatius verschenkt, allerdings nicht selbst gebacken.

Wie erarbeiten Sie sich Musik?

Ich habe bisher knapp 800 Lieder geschrieben. Momentan passe ich Texte an Feiertage und bestimmte Anlässe an. Spannend sind auch Varianten meiner Lieder als Bilderbücher oder Videos. Derzeit gibt es ein neues Album zum Thema Reiten, da bekommen meine Lieder eine zweite Chance. Ich schreibe oft bei ruhigen Autofahrten. Manchmal klimpere ich auf der Couch Melodien, aber es kommen keine Lieder heraus. Ich habe mir auch Lieder im Zug ausgedacht und zwischen den Waggons gesungen, damit ich niemanden nerve. Udo Jürgens nannte sich einen „Liedkomponisten“, das passt auch zu mir (lacht).

Was macht es mit Ihnen, wenn Menschen, die heute erwachsen sind, Sie bereits als Kinder gehört haben und immer noch ein Stück Kindheit mit Ihnen verbinden?

Es macht mich dankbar und ist ein wahres Glücksgefühl. Wenn man sich in die Augen schaut und sich kurz umarmt, dann ist man kurzzeitig eng verbunden. Das ist ein großer Schatz in meinem Leben. Meine Musik findet immer wieder Zuspruch: Meine Lieder sind deine Lieder, demnächst zum Beispiel bei Laternenumzügen, wenn die ganze Familie singt.

Wie sieht ein perfektes Weihnachtsfest bei Ihnen aus?

Man darf von Weihnachten nicht zu viel erwarten. Wenn die Erwartungshaltung zu hoch ist, kann es auch anstrengend werden. Kinder kann man am leichtesten glücklich machen, Erwachsenen kann Weihnachten auch wehtun, wenn man jemanden verloren oder Streit hat. Es gibt ein Lied von mir, „Versuchs noch mal mit Weihnachten“, das passt, denn das Fest sollte man Jahr für Jahr neu entdecken. Bei uns sind an Heiligabend noch echte Kerzen am Baum, es wird gesungen und wir versuchen bei den Kindern herauszufinden, was das richtige Geschenk ist. Es gibt Fondue, da ist für alle etwas dabei.

Fernab der klassischen Weihnachtssongs, welche Musik läuft bei Ihnen?

Ich höre gern Singer-Songwriter wie Johannes Oerding oder Kerstin Ott, bin sehr textorientiert und mag richtige, handgemachte Melodien. Auch moderne französische Chansons finde ich klasse, auch wenn ich nicht immer alles verstehe. Beim Abendessen mit meiner Frau höre ich auch gern Schweizer Musik, das gibt mir ein gutes Gefühl. Neues höre ich bei Spotify, wieder auf Autofahrten (lacht). Hip-Hop komme ich nicht auf die Spur, außer Deine Freunde, das ist melodischer Rap für Kinder. Kendrick Lamar finde ich allerdings sehr spannend, dessen Arrangements sind großartig. Mein Musikgeschmack ist also sehr breit gefächert.

Sie treten demnächst im Metropol Theater auf. Haben Sie einen Bezug zu Bremen?

Ich war mehrmals in einer Sendung von Radio Bremen, daran erinnere ich mich gern. Ich war außerdem mit den Außenministern der EU beim informellen Gymnich-Treffen in Bremen, mit denen habe ich „Europa Kinderland“ gesungen, mit jeweils zwei Kindern aus jedem EU-Land. Die Frau des schwedischen Außenministers meinte zu ihm, ich sei die deutsche Version von Astrid Lindgren, eine große Ehre. Bei der Premiere von „Die Weihnachtsbäckerei“ werde ich versuchen, so viel wie möglich von Bremen aufzufrischen.

Das Interview führte Max Stascheit.

Premiere: 2. Dezember, Metropol Theater,
14 Uhr.

Spielzeiten und Infos: www.metropol-theater-bremen.de

Das Interview mit Rolf Zuckowski gibt es in der neuen Folge STADTMAX

In der zehnten Ausgabe von STADTMAX präsentieren Max Stascheit und Michaela Schaffrath wieder das Maximale aus Bremen.

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