Bodo Wartke mit neuem Programm „Wunderpunkt“ und im Interview
Witzig, pointiert, punktgenau
Sein Metier ist die Bühne und das Klavier seine bessere Hälfte: Mit humorvollen Texten aus eigener Feder und Reimgesang überzeugt Bodo Wartke seit einem Vierteljahrhundert das Publikum. Dabei nähert sich der Klavierkabarettist mit rhythmischen Versen den Irrungen und Wirrungen des Alltags. Wir sprachen mit dem Künstler über die Werkentstehung, die Rolle von Social Media und was das Publikum bei seinem neuen Programm „Wunderpunkt“ erwarten kann.
Sie hatten mit „Barbaras Rhabarberbar“ einen riesigen Erfolg im Internet. Wie sehr waren Sie davon selbst überrascht?
Es konnte niemand ahnen, dass daraus ein internationaler Erfolg wird. Das hat uns total umgehauen. Hätte uns vorher jemand gesagt, dass man mit Rapsongs voller deutschsprachiger Zungenbrecher einen Welthit landen kann, hätten wir lachend abgewunken.
Sie sind mit dem Song zum weltweiten Social-Media-Star geworden. Wie wichtig sind die sozialen Medien für Sie als Kabarettist?
Ich betrachte die sozialen Medien als ein neues interessantes künstlerisches Betätigungsfeld. Nicht alle Inhalte sind ob der Kürze des Formats dafür geeignet, aber die Zungenbrecher passen wie die Faust aufs Auge.
Songs wie „Barbaras Rhabarberbar“ sind wahre Wortakrobatik. Geraten Sie da auf der Bühne schon mal in Schwierigkeiten?
Total! Die korrekte Aussprache ist das eine, aber weitaus schwieriger ist der Atemhaushalt, also an geeigneten Stellen im Text nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel Atem zu holen.
Sie kommen mit ihrem neuen Programm „Wunderpunkt“ nach Bremen, ein weiterer Wortspieltitel in ihrem Programmplan. Wie kam es zur Namenswahl?
Es ist der dritte Programmtitel in Folge, der mit einem W beginnt. Erst war es „Was, wenn doch?“, dann „Wandelmut“, nun „Wunderpunkt“. Wieso? Wartke will’s wohl wieder wissen, was? Nein, es ist reiner Zufall, wenngleich ein schöner. Ich mag es, wenn Worte durch das Ändern eines kleinen Details eine völlig neue Bedeutung erlangen, im Fall von „Wandelmut“ und „Wunderpunkt“ eine positive. „Was, wenn doch?“ ist die positive Gegenfrage auf „Was, wenn‘s nicht klappt?“ Dass Dinge auch gelingen können, darum wird es auch in meinem neuen Programm gehen.
Was kann das Publikum außerdem erwarten?
Unter anderem gibt es eine neue Klassikadaption, die „Mondscheinsonate“ von Beethoven. Meine konsequent zu Ende gedachte Lesart von Nina Chubas „Wildberry Lillet“, die ich derzeit oft und gern als Zugabe spiele, ist ein Lied über die Macht der Muster sowie Songs zum Mitsingen.
Das Interview führte Martin Märtens.
Mittwoch, 26. März, 20 Uhr, Pier 2