Bahnradsport der Spitzenklasse
Nach dreijähriger Pause: Die 57. Sixdays Bremen in der ÖVB-Arena / Verkürztes Event von sechs auf vier Tage
Die Vorfreude bei den Verantwortlichen und Besuchenden auf die Sixdays Bremen ist riesig. Das diesjährige Event, das sich erstmals in verkürzter Form an vier Tagen abspielt, kehrt nach drei Jahren endlich in die ÖVB-Arena zurück. Sportlich betrachtet gibt es ein Programm der Extraklasse mit Weltmeistern, Europameistern und einer Olympiasiegerin.
Schon früh gelang dem Geschäftsführer Erik Weispfennig die Verpflichtung der ersten Rennfahrer. Und das sind keine Geringeren als die aktuellen Weltmeister im Madison (Zweier-Mannschaftsfahren): Das Publikum darf sich auf Yoeri Havik und Jan-Willem van Schip freuen. Die Niederländer reisen eigens für die Sixdays früher von der Europameisterschaft im eigenen Land ab und verzichten auf die Möglichkeit, weitere Titel zu holen.
Einen ähnlichen Plan haben die Deutschen Roger Kluge und Theo Reinhardt. Die Doppel-Weltmeister von 2018 und 2019 und amtierenden Europameister wollen sich im Nachbarland den dritten EM-Titel in Folge sichern und direkt im Anschluss im Stadthallenoval glänzen. Auch der letztmalige Sieger von 2020 tritt an und will seinen Titel auf der mit 166 Metern kürzesten Bahn im Renngeschehen verteidigen. Doch anstelle seines damaligen Teamkollegen Kenny De Ketele begibt sich Nils Politt dieses Mal mit einem anderen Belgier an seiner Seite auf das Oval: Lindsay De Vylder. Der Belgier wurde gerade in Rotterdam Zweiter. Insgesamt gehen zwölf Teams mit 24 Fahrern an den Start.
Auch die neue offizielle Botschafterin der Veranstaltung Franziska Brauße wird live zu erleben sein. Die mehrfache Welt- und Europameisterin ist zudem Olympiasiegerin mit dem Bahnrad-Vierer 2021 in Weltrekordzeit. Am Finaltag wird sie in die Pedale treten und einige Kolleginnen mitbringen. „Ich freue mich, dass wir trotz der EM die Möglichkeit haben, bei den Sixdays Bremen anzutreten. Eine solch hohe Flexibilität des Veranstalters ist nicht alltäglich,“ sagt sie.
Die Frauenrennen werden am Montag in den Disziplinen Scratch, Derny, Punkte- und Ausscheidungsfahren ausgetragen – alle Sportlerinnen gehen bei diesen Disziplin einzeln an den Start.
Das Sprinterfeld besteht aus sechs Fahrer:innen, die täglich in den Wettbewerben Sprint, Keirin und Rundenrekordfahren in gemischten Teams antreten. Robert Förstemann fährt dabei im Team mit Alessa Pröpster (GER), amtierende U23-Europameisterin im Sprint. Das Duo trifft unter anderem auf Sprintweltmeisterin Kimberly Kalee aus den Niederlanden. Mit ihr im Team: Matthew Rotherham (UK).
Der „Andy-Kappes-Cup“ ist ein Nachwuchsrennen für Fahrer unter 19 Jahren. Die Fahrer müssen sich an drei Tagen auf dem Oval bewähren: Am Samstag beim Kidsday starten die zwölf Teams in die Sixdays, am Montagvormittag beim „Tag der Schulen“ bestreiten sie ihr abschließendes Finale über 45 Minuten.
„Die Komprimierung auf vier Tage war schon im Konzept für 2023 angedacht. Damit liegen wir im Trend. Wir haben die Zeit genutzt, arbeiten voller Tatendrang weiter und fiebern dem Startschuss entgegen“, sagt Erik Weispfennig. Es werde vier Tage Vollgas mit Spitzensport und hochkarätigen Showacts geben. Wer also einen Tag Urlaub nimmt, kann ein tolles verlängertes Wochenende komplett bei den Sixdays Bremen erleben.
Die Sixdays finden von Freitag bis Montag, 12. bis 15. Januar, in der ÖVB-Arena statt. Weitere Infos: www.sixdays.de