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Foto: Jörg Landsberg
#Theater
23. April 2024

„Âşıklar – Die Liebenden“ im Theater Bremen

Deutsch-türkischer Liederabend über vier Frauenleben

„Uzun ince bir yoldayım, gidiyorum gündüz gece“, auf Deutsch: „Ich bin auf einem langen, schmalen Weg, ich gehe Tag und Nacht“, heißt es in einem Lied des berühmten anatolischen Dichters und Sängers Âşık Veysel.

„Uzun ince bir yoldayım, gidiyorum gündüz gece“, auf Deutsch: „Ich bin auf einem langen, schmalen Weg, ich gehe Tag und Nacht“, heißt es in einem Lied des berühmten anatolischen Dichters und Sängers Âşık Veysel.

Eine der wichtigsten Traditionen der türkischen Volkskultur ist die der reisenden Dichter, der Âşıklar. Der türkische Begriff „Âşık“ bedeutet Liebe sowie Hingabe und steht dabei auch für den anatolischen Minnesänger und Geschichtenerzähler, der seine Poesie auf einer Saz, einer Langhalslaute, erklingen lässt. Âşıklar singen von großen Gefühlen und von sozialen sowie politischen Erfahrungen und gehen dabei eine tiefe Verbindung mit den Menschen ein, deren Leben sie besingen. Dabei handelt es sich um ein männlich dominiertes Feld, zu dem Frauen nur selten Zugang finden. Die aus Istanbul stammende Sopranistin und experimentelle Sängerin Nihan Devecioğlu entwickelt einen eigenen Liederabend und wird zur weiblichen Âşık: Sie besingt das Leben von vier Frauen, die in den 60er- und 70er-Jahren eine lebensverändernde Reise aus der Türkei nach Deutschland angetreten haben. Ausgehend von Videointerviews, die Nihan Devecioğlu gemeinsam mit dem Dokumentarfilmemacher Orhan Çalışır geführt hat, erzählt sie von den Erfahrungen der „Gastarbeiterinnen“ der ersten Generation aus einer weiblichen Perspektive.

Wann und wo?

Premiere: Freitag, 5. Mai, Kleines Haus (Theater Bremen). Infos: www.theaterbremen.de.

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