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Foto: Phil Porter
10. November 2024

„Wir erzählen Bremer Geschichten“

Anlässlich der 100. Ausgabe haben sich Geschäftsführer Mario Brokate und Redaktionsleiter Martin Märtens gegenseitig interviewt.

Anlässlich der 100. Ausgabe haben sich Geschäftsführer Mario Brokate und Redaktionsleiter Martin Märtens gegenseitig interviewt.

Hallo Martin, wie ist das STADTMAGAZIN Bremen 2016 eigentlich entstanden?
Ich bekam eine Anfrage vom WESER-KURIER, ob ich mir vorstellen könnte, ein Stadtmagazin für die Mediengruppe herauszubringen. Nach Absprachen mit meiner Familie habe ich dann Ende März 2016, zugesagt. Ich war schon vorher für die Mediengruppe tätig gewesen und bin somit ins Unternehmen zurückgekehrt.

Und wie ging es dann weiter?
Ich nahm meine Tätigkeit am 4. April des Jahres auf und saß zunächst alleine in einem kleinen Büro im Erdgeschoss des Pressehauses mit Blick auf die Martinistraße. Mit Hochdruck habe ich sofort damit angefangen, das STADTMAGAZIN Bremen in seiner heutigen Form zu konzeptionieren. Denn: schon Ende April sollte mit der Maiausgabe das erste STADTMAGAZIN Bremen erscheinen. Schnell kamen erste Kolleginnen und Kollegen hinzu, denn wir hatten ja nur knapp drei Wochen Zeit. Da ich zuvor aber schon einige Magazinredaktionen geleitet hatte, wusste ich, was zu tun war. Zudem war es ein Vorteil, dass ich das Verlagshaus bereits bestens kannte.

Was war dir damals wichtig für das Magazin?
Ich wollte die Stadt möglichst umfassend abbilden. Als gebürtiger Bremer war und ist es mir ein Anliegen, positiv über Bremen und die Umgebung zu berichten. Es sollten Bremerinnen und Bremer zu Wort kommen, auch die, die auf den ersten Blick vielleicht nicht so bekannt sind. „Wir erzählen Bremer Geschichten“, das war und ist bis heute unsere Maxime.

Hättest du damit gerechnet, dass es tatsächlich einmal 100 Ausgaben werden?
Na klar, und hoffentlich werden es noch viele mehr! Damals ging der Trend in der Mediennutzung immer mehr von Print zu online. Viele haben mich schlichtweg für verrückt erklärt, zu dem Zeitpunkt noch ein reines Printmagazin herauszubringen. Dennoch hat es am Ende gut funktioniert, was an mehreren Faktoren lag und bis heute liegt.

Welche sind das?
An erster Stelle steht unser fantastisches Team. Nachdem ich anfangs noch alleine war, sind wir über die Jahre auf mittlerweile zehn Festangestellte sowie circa 20 freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewachsen. Ohne die ginge das alles gar nicht. Hinzu kommen unsere starken Partner, allen voran die WESER-KURIER-Mediengruppe. Und dann sind da nicht zuletzt unsere Leserinnen und Leser. Wir pflegen den Austausch und solange wir entsprechend gelesen werden, ist das für uns die schönste und wichtigste Bestätigung.

Moin Mario, du hast zu Beginn des Jahres die Geschäftsführung übernommen. Wie ist dein erster Eindruck?
Absolut positiv. Aber das hat mich nicht wirklich überrascht, da ich als ehemaliger Referent der Marketingleitung des WESER-KURIER das Magazin und die Entstehung praktisch von Anfang an begleitet habe. Ich habe anfangs beispielsweise die ersten Verkaufsunterlagen und die Landingpage beauftragt und die Visitenkarten der Mitarbeiter auf den Weg gebracht. Auch während meiner beruflichen Laufbahn innerhalb der Mediengruppe habe ich den
Magazinverlag stetig verfolgt.

Was ist für dich das Besondere am STADTMAGAZIN?
Ich schätze sehr die Umgangsweise untereinander, was sowohl die Mitarbeitenden, den Gesamtverlag, vor allem auch unsere Kunden, oder wie wir sie beim STADTMAGAZIN bezeichnen, unsere Partner betrifft. Denn ohne die langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren vielen Partnern wäre es auch nicht möglich gewesen, 100 Ausgaben auf die Beine zu stellen. Wir als STADTMAGAZIN sehen uns als Netzwerker, wir haben eine Verpflichtung gegenüber der Stadt und den Leserinnen und Lesern. Klasse finde ich, dass eigentlich immer eine Bremerin oder einen Bremer auf dem Titel zu finden ist. Natürlich haben wir an der einen oder anderen Stelle auch mal ein Auge zugedrückt, etwa als die US-amerikanische Soulsängerin Oleta Adams mit den Bremer Philharmonikern zum Konzert kam oder der Hamburger Jan Delay seine Werder-Hymne herausbrachte. Aber einen großen Bezug zur Hansestadt gab es immer.

Was beeindruckt dich als Mann der Zahlen und Fakten abgesehen von der 100. Ausgabe?
Dass wir mit einer Auflage von 65.000 Exemplaren zu den auflagenstärksten Stadtmagazinen in Deutschland gehören. Das finde ich im heutigen Printmarkt und für Bremen schon bemerkenswert. Dank unseres Partners, der Bremer Tagzeitungen AG, wird das Magazin mit dem WESER-KURIER zum großen Teil in der Stadt direkt in die Haushalte verteilt und liegt zudem an über 2000 Auslagestellen im gesamten Stadtgebiet sowie im Umland aus.

Welche Pläne gibt es für die Zukunft?
Wir freuen uns auf die kommenden 100 Ausgaben. Dabei versuchen wir Produkte und Prozesse stetig weiterzuentwickeln, ohne alles auf den Kopf zu stellen, „Never change a running system“. Wir wollen in der Digitalisierung einen Schritt vorankommen und die Marke weiter stärken. Zudem bringen wir als Magazinverlag ­Bremen GmbH neben dem STADTMAGAZIN Bremen mit dem BREMER SPORT, WESERGOLF und dem Stadtteilmagazin ­HEMELINGEN bereits weitere Magazine heraus. Auch in diesem Bereich wollen wir uns breiter aufstellen und wachsen.

Im Mai 2016 erschien das erste STADTMAGAZIN Bremen. Und nun ist tatsächlich die 100. Ausgabe erschienen. Und während wir als Kernteam normalerweise eher im Hintergrund arbeiten und Bremerinnen und Bremern einen Platz für ihre Geschichten bieten, nehmen wir dieses Jubiläum zum Anlass, uns und unseren Verlag einmal etwas näher vorzustellen.

Teamwork

Am STADTMAGAZIN Bremen wirkt ein ganzes Team aus den Bereichen Redaktion, Vermarktung, Grafik, Kommunikation und Verwaltung mit. Insgesamt waren an der Produktion der 100 Ausgaben 46 Menschen beteiligt.

Unmengen Seiten und Daten

100 Ausgaben ergeben einen durchaus beachtlichen Stapel Papier. Wir haben einmal genau nachgezählt und kommen auf insgesamt 6632 Seiten, die digital mit einer Gesamtdatenmenge von über 300 Gigabyte produziert wurden.

Buntes Sammelsurium

Erstmal Kaffee – das ist für ausnahmslos alle im STADTMAGAZIN-Team quasi die ungeschriebene Regel, die (mindestens) jeden Morgen (und darüber hinaus) befolgt wird. Für Abwechslung sorgt dabei eine beachtenswerte Sammlung an mehr oder minder schönen Kaffeetassen.

Cover-Rangliste

Niemand war öfter auf dem Titel vertreten als … Trommelwirbel: Julia Engelmann! Ganze drei Mal zierte die Bremer Poetry-Slammerin, Autorin, Schauspielerin und Sängerin unser Cover in den vergangenen acht Jahren. Platz zwei teilen sich Ben Becker, Schiller, Sarah Connor, Flo Mega, Sven Regener, Sabine Postel und Oliver Mommsen sowie Michaela Schaffrath und Alena Gerber. Sie alle waren bislang zwei Mal auf dem Titel zu sehen.

Frauen, Männer und ein Schiff

Annähernd paritätisch ging es in den vergangenen acht Jahren auf unseren Titeln zu. Einige Male waren beide Geschlechter vertreten, außerdem ein Schiff, der Weihnachtsmann und zuletzt die ÖVB-Arena.

Gewinne, Gewinne, Gewinne!

In jeder Ausgabe gibt es diverse Gewinnspiele. Allen voran ist unsere jährliche Weihnachtsverlosung bei den Leserinnen und Lesern überaus beliebt. So konnten wir allein mit den acht Weihnachtsverlosungen 466 Gewinner:innen glücklich machen.

Honig, Kniffeln und Nordseeküste

Wir können nicht nur gute Magazine produzieren, sondern haben auch andere Besonderheiten aus dem Team zu berichten: Während einer mit Leidenschaft dem anspruchsvollen Hobby Imkern nachgeht, ist jemand anderes großer Bruce-Springsteen-Fan und hat bereits 23 Konzerte vom „Boss“ besucht – das erste übrigens am 30. Juli 1988 im Weserstadion. Darüber hinaus gibt es eine Kniffel-Königin in unseren Reihen. Ein weiterer Kollege restauriert in der noch freien Zeit einen alten Bauernhof irgendwo im Nirgendwo, und eine Mitarbeiterin ist regelmäßig während der Sommermonate auf einem Campingplatz an der Nordseeküste zu finden.

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