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Foto: Focke-Museum / Martin Luther
#Bremer Orte
5. November 2024

Lebensleistung im Fokus

Bis einschließlich den 26. Februar sind Portraits von Überlebenden des Holocaust in Olaf Schlote's Ausstellung "Memories" zu sehen.

Bis einschließlich den 26. Februar sind Portraits von Überlebenden des Holocaust in Olaf Schlote's Ausstellung "Memories" zu sehen.

Der Bremer Fotokünstler Olaf Schlote begab sich in den 1990er-Jahren erstmals auf Spurensuche an die Erinnerungsorte des nationalsozialistischen Regimes, zum Beispiel in die Gedenkstätten der ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz und Lublin-Majdanek. Sein künstlerisches Interesse galt dabei nicht der reinen Dokumentation der deutschen Verbrechen an den Juden, sondern auch ihren Emotionen und Erinnerungen fernab der sichtbaren Wirklichkeit.

Mehr als zwei Jahrzehnte später erweitert Schlote sein Projekt „Memories“ um einen neuen Werkzyklus. Er porträtiert in dieser thematischen Weiterführung Überlebende des Holocaust und interviewt sie zu ihrem Leben, weil er sie nicht als Opfer, sondern samt ihrer Lebensleistung darstellen möchte. In der gleichnamigen Ausstellung im Focke-Museum sind ihre Porträts in Leuchtkästen wie eine Menschengruppe aufgestellt. Auch zeigt er ihre Lebensräume in Israel, die Bäume, die sie immer wieder an Europa erinnern, das Meer, das zwischen Israel und Europa liegt und Weite und Ferne symbolisiert. Zudem weist die Ausstellung fotografische Spuren des Lebens und der Vergänglichkeit auf: abgenutzte Jalousien im arabischen Viertel von Haifa, alte Autos, mit denen Menschen Ausflüge unternommen haben, Plakate und Farbschichten, die sich im Laufe der Zeit veränderten. Diese Fotografien lassen Raum, eigene Assoziationen zu entwickeln. Die von Dr. Karin Walter zusammen mit Olaf Schlote kuratierte Zusammenstellung zeigt rund 70 Aufnahmen, die erstmals zu sehen sind.

 

Weitere Infos unter: www.focke-museum.de

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