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Jan Trautmann mit US-Künstlerin Anastacia. Foto: FR
#Bremer Köpfe
4. Dezember 2024

Jan Trautmann hat sein Hobby zum Beruf gemacht

Der Veranstalter bringt internationale Stars und die Bremer Philharmoniker zusammen

Eigentlich ist Jan Trautmann vor zehn Jahren eher zufällig Konzertveranstalter geworden. Mittlerweile hat der 55-Jährige mehr als 140 Events in verschiedenen Locations auf die Bühnen gebracht – und dabei immer versucht, die Auftritte mit etwas Besonderem und Speziellem zu verbinden. So konnte er unter anderem Stars wie Tom Jones, Anastacia, Chris de Burgh, Oleta Adams, Kool & The Gang, Roger Hodgson, Michael Bolton und viele weitere in seine Heimatstadt lotsen.

Eigentlich ist Jan Trautmann vor zehn Jahren eher zufällig Konzertveranstalter geworden. Mittlerweile hat der 55-Jährige mehr als 140 Events in verschiedenen Locations auf die Bühnen gebracht – und dabei immer versucht, die Auftritte mit etwas Besonderem und Speziellem zu verbinden. So konnte er unter anderem Stars wie Tom Jones, Anastacia, Chris de Burgh, Oleta Adams, Kool & The Gang, Roger Hodgson, Michael Bolton und viele weitere in seine Heimatstadt lotsen.

„Ich hatte nach dem Tod meiner Mutter 2013 im Schuppen 2 in der Überseestadt 300 Gäste eingeladen, um viele Menschen wiederzusehen und das Leben zu feiern. Und weil davon einige aus der Zeit der Musik von Phil Collins und Genesis kamen, die Coverband Phil für den Abend gebucht. Dabei merkte ich, wie sehr mich das Organisieren eines Konzertes in den Bann nahm und begeisterte“, erklärt Trautmann. Zuvor war der Marketingexperte bereits im Veranstaltungsbusiness tätig gewesen und hatte beispielsweise für die UEFA die Delegationen rund um Werders Champions-League-Spiele betreut. Es folgte ein öffentliches Konzert mit Phil im Kulturzentrum Schlachthof, das war ein großer Erfolg, und die Lust auf mehr vorhanden. Und als seine damalige Frau – die beiden hatten sich zur Musik von Oleta Adams kennengelernt – eines morgens am Frühstückstisch im Scherz zu ihm sagte: „Dann kannst du als nächstes ja ein Konzert mit Oleta Adams veranstalten“, war die Idee geboren, als Konzertveranstalter durchzustarten.

Wie aber bekommt man einen Weltstar wie Oleta Adams nach Bremen – vor allem, wenn man keinerlei Referenzen hat? „Ich habe damals einfach bei ihrer Agentur in den USA angefragt und leicht übertrieben. Da auch der damalige Chef des Musicaltheaters, Claus Kleyboldt, von der Idee, Konzerte in seinem Haus zu veranstalten, ganz angetan war, setzte er sich ebenfalls dafür ein. Und siehe da, Anfang 2014 spielte Oleta Adams im Musicaltheater (heute Metropol Theater, Anmerkung der Redaktion). „Das hätte ich selbst nicht für möglich gehalten.“ Es folgten weitere Stars wie Tom Jones, Anastacia und Kool & The Gang – das Haus am Richtweg etablierte sich als ausgezeichnete Konzertlocation. „Ich glaube, dass im damaligen Musicaltheater zuvor nur zwei Konzerte stattgefunden hatten: Kevin Costner kam mit Modern West und Bryan Adams auf seiner ,Bare-Bones-Tour‘. Gerade dieses Konzert, bei dem Adams nur von Piano und Akustikgitarre begleitet auftrat, hat mich begeistert. So etwas wollte ich auch machen. Mit einer Prise Bremen obendrauf.“

Trautmann begann, rund um seine Konzerte immer etwas Besonderes, Extravagantes zu planen. Mal waren es die Künstler im Vorprogramm, sodass er auch schon mal den Entertainer Jörg Knör anstatt einer Vorband auftreten ließ. Ein anderes Mal war es der besondere Bühnenaufbau mit Palmen und Feuer. Stets nahm er Einfluss auf Konzertabläufe oder entwickelte neue Konzertideen. Bisherige Höhepunkte waren gemeinsame Auftritte mit den Bremer Philharmonikern: Das gelang erstmals 2015, als die US-amerikanische Singer-Songwriterin Anastacia unterstützt von 46 Musikerinnen und Musikern der Philharmoniker die Bühne am Richtweg rockte und fand im vergangenen Jahr auf der Seebühne vor über 3000 Zuschauern mit Souldiva Oleta Adams seine Fortsetzung. Doch damit nicht genug: Zum Zehnjährigen wird Spandau-Ballet-Sänger Tony Hadley mit dem hanseatischen Orchester die größten Hits der Band intonieren – von „True“, über „Trough The Barricades“ und „Gold“ bis hin zu seinen persönlichen Lieblingssongs wie unter anderem „My Way“. Termin ist am 19. Oktober dieses Jahres – natürlich im Metropol Theater.

Jan Trautmann mit Oleta Adams. Foto: FR

Jan Trautmann ist es mit seiner Agentur „bremen events & concerts“ wichtig, nicht als normaler, örtlicher Veranstalter gesehen zu werden. „Ich habe größten Respekt vor dem, was die anderen Veranstalter machen, und kann mich damit auch gar nicht messen.“ Vielmehr geht es ihm darum, besondere Momente für seine Stadt zu schaffen. Zudem macht er fast alles selbst – vom Ticketverkauf über die Künstlerbetreuung bis hin zum Plakatentwurf. „Nur singen und spielen müssen sie noch selbst“, so Trautmann.

Jan Trautmann hatte auch Rückschläge zu verzeichnen: Für den 15. August 2015 wollte er unter dem Namen „Rock am Strand“ ein Festival mit den Scorpions als Headliner in Eckernförde veranstalten. Der Vorverkauf lief allerdings so schlecht, dass er die Reißleine zog und zähneknirschend kurzerhand absagen musste. Dabei blieb er nicht nur auf einem Großteil der Kosten, sondern auch auf für den Hauptact gebuchten Hotelsuiten hängen, weil die Zimmer nicht mehr stornierbar waren. „Ich habe daraus viel gelernt“, so Trautmann heute. „Doch anstatt ans Aufgeben zu denken, hat es mich nur noch mehr angespornt. Die Hotelzimmer habe ich dann mit Freunden genutzt und wir haben uns eine großartige Zeit an der Kieler Förde gemacht. So eine Unterkunft hat man nicht alle Tage!“

Mittlerweile finden Trautmanns Konzerte zwar häufig, aber nicht ausschließlich im Metropol Theater statt. Fast alle Locations vom Schlachthof über das Modernes bin hin zum Pier 2 hat er schon als Auftrittsorte für „seine“ Künstler:innen gebucht. Und seit zwei Jahren engagiert sich Trautmann auch auf der Seebühne. Nachdem er die Bühne am Wasser bereits im vergangenen Jahr mit Oleta Adams eröffnet hatte, steht mit „Seebühne rockt“ ein eigens von ihm konzipiertes Minifestival zum diesjährigen Start am 30. Juni auf dem Programm, unter anderem mit Ray Wilson, The New Roses, Takida, Smokin Lips und Kissin’ Dynamite. Hinzu kommt eine „Kultnacht“ mit Harpo, Gombay Dance Band, Julia Neigel, T’Pau, Cutting Crew und weiteren sowie, und da schließt sich der Kreis, ein Konzert mit der Tributeband Phil. Dieses Mal allerdings nicht vor 300, sondern vor wahrscheinlich mehr als 2000 Besucher:innen!

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