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Foto: Christina Kuhaupt
#Aus dem Herzen der Raute
26. Dezember 2024

Es kann schnell teuer werden

Jean-Julien Beer beleuchtet in diesem Monat, warum im Werder-Fanshop die Kasse klingelt.

Jean-Julien Beer beleuchtet in diesem Monat, warum im Werder-Fanshop die Kasse klingelt.

Was haben die Sommervorbereitung und Weihnachten gemeinsam? Richtig, im Werder-Fanshop brummt die Kasse. Zuletzt wurde man über die Homepage nicht mal mehr direkt in den digitalen Shop gelassen. Man erhielt eine Position in der Warteschlange („14 Nutzer vor Ihnen!“) und erfuhr zum Beispiel, dass man der 72 887. Mensch ist, der es versucht. Wer endlich drin war, fühlte sich fast gedrängt, jetzt schnell etwas zu kaufen. Aber Vorsicht ist natürlich trotzdem angesagt, vor allem, wenn es um die Trikots mit Rückennummer und Spielernamen geht. Nicht nur, weil die Nummern vor einer neuen Saison gerne getauscht werden – diesmal tragen zum Beispiel Torwart Michael Zetterer und Stürmer Justin Njinmah neue Zahlen auf ihrem Trikot. Man muss auch aufpassen, dass man sich von einer anfänglichen Euphorie nicht zu einem Fehlkauf verleiten lässt oder der Spieler plötzlich noch wechselt.

Beispiele im vergangenen Sommer: Naby Keita und Niclas Füllkrug. Wer sich diese Trikots kaufte, musste damit leben, dass es bessere Möglichkeiten gab. Der Keita-Einkauf verkam zum Flop, und Füllkrug wurde kurz nach Saisonstart nach Dortmund verkauft.

Viele Jahre gab es ein anderes Problem: Werder-Fans rannten voller Vorfreude in den Shop am Weserstadion und kamen enttäuscht heraus, weil es das nicht gab, was sie wollten. Nämlich die Tischlampe aus der Fernsehsendung „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ vom Bremer Moderator und Stadionsprecher Arnd Zeigler. Die Lampe sieht aus wie einer der markanten Flutlichtmasten des Weserstadions – doch bei Werder gab es sie nicht zu kaufen, weil die Lampe vor vielen Jahren in Eigenregie beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) hergestellt worden war. Inzwischen gibt es sie im Werder-Shop, jedoch zu einem Preis, der so manchen Trikot-Fehlkauf als Lapalie erscheinen lässt: 297,50 Euro werden für die „Flutlichtleuchte Challo“ aufgerufen.

Die Mitarbeiter des Shops können jedoch berichten, dass sich die teure Lampe überraschend gut verkauft. Offenbar haben viele Werder-Fans, die jahrelang danach suchten, inzwischen die nötige Kaufkraft. Wer will (und kann), für den gibt es also ein bisschen Weserstadion Feeling für zu Hause oder fürs Büro. Bei dem Preis dürften einige Bastler aber auf die Idee kommen, das Flutlicht selbst nachzubauen.

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