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#Bremer Köpfe
27. Juli 2024

Eine Wikingerin in Bremen

Die Dänin Nathalie Viking will in der deutschen Schlager- und Pop-Musik durchstarten

In Dänemark ist sie ein Star, wurde unter anderem als „Sängerin des Jahres“ (1995) und mit dem „Danish Music Union Award“ ausgezeichnet. Jetzt will Nathalie Viking mit einem Schlagerpopalbum von Bremen aus den deutschsprachigen Raum erobern.

In Dänemark ist sie ein Star, wurde unter anderem als „Sängerin des Jahres“ (1995) und mit dem „Danish Music Union Award“ ausgezeichnet. Jetzt will Nathalie Viking mit einem Schlagerpopalbum von Bremen aus den deutschsprachigen Raum erobern.

Derzeit arbeitet die deutsch-dänische Singer-Songwriterin, Moderatorin und Kinderbuchautorin an ihrem Doppelalbum in Kopenhagen, welches im September erscheinen soll. „Das Werk besteht ausschließlich aus meinen eigenen Songs“, erklärt sie stolz.

Viking ist ihr Künstlername, ihr eigentlicher Nachname Kollo ist auch bei uns ein Begriff: Ihr Vater René ist als Klassiksänger weltberühmt und vor allem dank seiner Darbietungen in Wagner-Opern bekannt. Nathalie Vikings Mutter Dorthe Kollo ist eine gefeierte dänische Schlagersängerin, die bereits seit 67 Jahren auf der Bühne steht. Nathalie Kollo hat sich für den Künstlernamen Nathalie Viking entschieden. „Die Wikinger habe ich im Blut, sie strahlen für mich Stärke aus“, sagt sie. „In meiner Urkraft bin ich wie ein Vulkan. Der Name Kollo passte da nicht, es musste etwas anderes her.“ Zudem wollte sie den Erwartungsdruck vermeiden, sich vom Image „Die Tochter von …“ lösen.

Die Dänin ist sich ihrer musikalischen Wurzeln dennoch bewusst, sie habe künstlerisch „eine perfekte Mischung“ von Vater und Mutter erhalten. Sie selbst ist in den Genres Jazz, Swing, Gospel und Blues zu Hause, ihr jetzt entstehendes erstes Album auf Deutsch ist spannendes Neuland für sie. „Es ist wie eine Reise, die ich angetreten bin. Ich entdecke meine eigenen Talente immer wieder aufs Neue“, resümiert die Künstlerin. Bereits ihr Urgroßvater war Musiker, interpretierte vorrangig humorvolle Texte. Ihre eigene Musik sieht sie als eine Art Rückbesinnung auf diese Wurzeln. „Was ich mache, ist kein typischer deutscher Schlager, oder sowas wie: ,Der Himmel ist blau und ich bin so verliebt‘“, macht sie klar. Die Songs seien tiefgreifender, melodisch, sie gehen in Richtung Pop und tanzbar, gespickt mit einzelnen Schlagerelementen.

Pro Monat ein Viking-Song

Die geplante Veröffentlichung ihrer neuen Lieder ist untypisch für das Musikgeschäft: Pro Monat soll ein Viking-Song herauskommen. „Das kann ich nur machen, weil ich mein eigenes Label habe. Es war lange still um mich, jetzt komme ich umso lauter zurück“, erklärt Nathalie Viking entschlossen. Das Konzept lautet: Pro Song gibt es ein anderes Motto. „Frei sein“ wird am 3. März die erste Auskopplung des Albums. Eingebettet in viele Popelemente besingt sie darin den inneren Drang nach Freiheit und ruft auf, dafür zu kämpfen. „Bitte verzeih mir“ dagegen, die nächste und zugleich persönliche Lieblingssingle der Künstlerin, klinge deutlich mehr nach Schlager.

Auch wenn die gebürtige Nathalie Kollo derzeit ihr Album in Dänemark aufnimmt und eine tiefe familiäre Verbindung zum Land hat, so schlägt ihr Herz auch stark für Bremen. „Meine Mama ist mit einem Bremer verheiratet und wohnt dort seit 25 Jahren“, sagt sie. Ich selbst habe auch schon an vielen Orten gewohnt, aber
Bremen ist die tollste kleine Stadt. Ich liebe es, hier kann man einfach ,Moin‘ sagen, und kennt viele Leute persönlich. Ich bin kein Fan von riesigen Großstädten, daher ist Bremen der ideale Ort.“ Und einen Lieblingsplatz hat Nathalie Kollo ebenfalls. „Ich schnappe mir oft mein Fahrrad und fahre in den Bürgerpark, dort steht ein großer, ein bisschen versteckter Baum, unter dem ich meine Songtexte schreibe.“ Nathalie Viking bezeichnet sich selbst als „Luftkind“, sie brauche die Natur zum Atmen. Aus diesem Grund kann man an der Weser ab und an eine Wikingerin spazieren gehen sehen, die einen mit „Moin“ grüßt. (MS)

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