Zum Seitenanfang
Foto: Simon Volz
#Bremer Köpfe
27. April 2024

„Eine sehr erfolgreiche Nische“

Santiano gastieren mit „Auf nach Doggerland“ in der ÖVB-Arena

Santiano gastieren mit „Auf nach Doggerland“ in der ÖVB-Arena

Santiano aus Schleswig Holstein stehen für unbändige Sehnsucht, grenzenlose Freiheit und das ganz große Abenteuer. Im Interview spricht Frontman Björn Both über das neue Album „Doggerland“, dessen Entstehung sowie über die Entwicklung der Band.

Wie ist es zum Albumtitel „Doggerland“ gekommen?
Das Doggerland liegt quasi vor unserer Haustür. Wir sind alles Küstenkinder und auch Segler. Ich bin selbst schon einige Male über die sogenannte Doggerbank gesegelt, ohne zu wissen, was das eigentlich ist. Also haben wir uns mal damit auseinandergesetzt und es herausgefunden. Das Doggerland gilt als das Atlantis der Nordsee und bildete bis vor circa 8200 Jahren eine bewohnte Landbrücke von Großbritannien nach Dänemark, bis es im Meer versank. Aufgrund des momentan steigenden Meeresspiegels sehen wir darin eine Verbindung zur aktuellen Klimakrise. Als uns das klar war, wussten wir wie unser nächstes Album heißen würde – und das, obwohl wir weder Musik noch Text hatten.

Wie entsteht ein Album bei Ihnen?
Als Erstes gibt es das Thema. Wir stecken dann die Köpfe zusammen und einigen uns auf den groben Rahmen. Im aktuellen Fall bildete die geografische Lage den Kontext, in diesem Fall der britische Raum sowie die Nordsee. Das Album geht also eher in Richtung Irish-Punk, die Songs sind insgesamt eher kurz gehalten, nicht ganz so monumental wie vielleicht von uns gewohnt. Wir haben ein bisschen das Pathos weggelassen, rein musikalisch gesehen.

War die Entwicklung vom Shanty-Rock zum Irish-Punk eine ganz bewusste oder kam das einfach so?
Das war eine sehr bewusste Entscheidung. Nach „Wenn die Kälte kommt“ schien es uns angebracht ein bisschen zurückzufahren, was die Opulenz angeht. Wir wollten wieder mehr irische Fidel und insgesamt etwas dünnere Songs vom Arrangement und der Komposition her. Wir gucken immer, in welche Richtung wir musikalisch gehen können und auch sollten.

Santiano sprechen ein sehr breit gefächertes Publikum an, treten in Wacken
sowie im „Fernsehgarten“ auf und spielen ein „MTV unplugged“-Album ein. Die Band gilt als eines der erfolgreichsten deutschsprachigen Ensembles der vergangenen zehn Jahre, wird aber so gut wie gar nicht im Radio gespielt. Wie kommt das?
Ich finde das gar nicht so schlimm. Wer Santiano hören will, muss sich eine Platte kaufen oder zum Konzert kommen. Wenn uns also einer hört, ist das auf jeden Fall nicht aus Versehen. Wir sind kein Mainstream, sondern bedienen eine sehr erfolgreiche Nische. Man hasst oder man liebt unsere Musik. Entsprechend kann ich die Radiosender auch ein bisschen verstehen.

Bei den Fischtown Pinguins aus Bremerhaven, die gerade um die Deutsche Meisterschaft kämpfen, wird vor jedem Heimspiel der Santiano Song „Hoch im Norden“ eingespielt und aus 4500 Kehlen mitgesungen. Das ist jedes Mal ein Gänsehautmoment …
Stimmt, das ist großartig, eine super Sache. Das wissen wir und wir drücken den Pinguins natürlich die Daumen.

Worauf dürfen sich die Zuschauer:innen bei der aktuellen Tournee freuen?
Wir werden das machen, wofür man uns kennt. Unsere bildgewaltige Sprache wird optisch unterstützt und wir werden die Leute mit auf eine Reise nehmen. Zudem gibt es natürlich viel Musik vom aktuellen Album.

Donnerstag, 18. April, ÖVB-Arena, 20 Uhr

3 x 2 Karten für Santiano "Auf nach Doggerland"

Das neue Album gehe eher in Richtung Irish-Punk, sagt Santiano-Frontman Björn Both. Wie sich das anhört, können Konzertbesucher:innen am Donnerstag, 18. April, um 20 Uhr in der ÖVB-Arena live erleben.

Gewinnspiel beendet

Weitere Beiträge