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Michaela Schaffrath.
#Kolumne – Michaela Schaffrath entdeckt Bremen
9. Oktober 2024

Eine Perlenkette der Kultur

Michaela Schaffrath lernt ihre neue Heimat gerade erst kennen und liebt die Hansestadt Bremen für ihr üppiges kulturelles Angebot.

Michaela Schaffrath lernt ihre neue Heimat gerade erst kennen und liebt die Hansestadt Bremen für ihr üppiges kulturelles Angebot.

Nach sechs Wochen „Bremen-Abstinenz“ bin ich glücklich, wieder zu Hause bei meinem Mann zu sein! Selbstverständlich war ich dankbar, dass ich in Bonn nach einer gefühlten Ewigkeit wieder auf der Bühne stehen konnte. Es tat so gut, wieder vor Publikum spielen zu dürfen und die Kultur endlich wieder aufleben zu lassen. Aber zu Hause ist es bekanntlich immer noch am schönsten – vor allem in Bremen, denn es hat eine große Vielfalt an kulturellen Einrichtungen, die mich sehr begeistern. Unsere Kulturmeile hat eine große Dichte an sehenswerten Institutionen, die sich wie Perlen an einer Kette aneinanderreihen.

Sie beginnt mit dem Konzerthaus Die Glocke an der Domsheide: Der weltbekannte Dirigent Herbert von Karajan zählte die Spielstätte zu den drei besten Konzertsälen Europas. Einen Steinwurf entfernt liegt die Zentralbibliothek. Sie ist eine der größten Bibliotheken in Norddeutschland und befindet sich im historischen Gebäude des ehemaligen Polizeihauses. In direkter Nachbarschaft erreicht man die Kunsthalle inmitten der wunderschönen Wallanlagen. Diese beherbergt eine umfangreiche Sammlung aus dem 14. bis 21. Jahrhundert, unter anderem mit Werken von Monet, Rembrandt, van Gogh und Picasso, sowie regelmäßigen Wechselausstellungen. Direkt neben der Kunsthalle gelangen Sie zum Gerhard-Marcks-Haus, einem kleinen feinen Museum für moderne und zeitgenössische Bildhauerei. Der Künstler schuf Anfang der 1950er-Jahre eine zwei Meter hohe Bronzeplastik, die sich zu einem unserer Wahrzeichen entwickelte, die berühmten „Bremer Stadtmusikanten“ nach einem Märchen der Brüder Grimm.

Gegenüber liegt das Wilhelm Wagenfeld Haus, in dem ausschließlich die Thematik Design behandelt wird. Der Bauhaus-Schüler Wagenfeld wurde 1900 in Bremen geboren und war einer der einflussreichsten Produktdesigner Deutschlands. Eine seiner Kreationen, die Salz- und Pfefferstreuer „Max und Moritz“, wurde Ende der 1960er-Jahre durch die Science-Fiction-Kultserie „Raumschiff Enterprise“ international bekannt. Die Kulturmeile endet mit dem Theater Bremen, welches mit seinen Sparten Schauspiel, Oper und Tanz überregionale Bedeutung erlangt hat. In jeder Spielzeit des Stadttheaters stehen mehr als 30 Premieren und 600 Vorstellungen auf dem Programm. Um es mit den Worten von Johann Wolfgang von Goethe zu sagen: „Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.“ Dem kann ich nichts mehr hinzufügen!

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