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Geschäftsführer Erik Weispfennig (vorne) und Projektleiter Mario Roggow arbeiten auf Hochtouren an den „Sixdays“ des nächsten Jahres. Foto: A. Mill
28. März 2024

Die Zukunft der „Sixdays" Bremen

Mario Roggow und Erik Weispfennig planen für 2024

Eigentlich gehören die „Sixdays“ Bremen zum hanseatischen Veranstaltungskalender wie der Freimarkt oder die Breminale. Die Mischung aus hochklassigem Sport auf der besonderen, weil extrem kurzen Bahn (166 Meter) sowie das umfangreiche Rahmenprogramm waren seit Mitte der 60er-Jahre jeweils im Januar ein Anlaufpunkt für Jung und Alt.

Eigentlich gehören die „Sixdays“ Bremen zum hanseatischen Veranstaltungskalender wie der Freimarkt oder die Breminale. Die Mischung aus hochklassigem Sport auf der besonderen, weil extrem kurzen Bahn (166 Meter) sowie das umfangreiche Rahmenprogramm waren seit Mitte der 60er-Jahre jeweils im Januar ein Anlaufpunkt für Jung und Alt.

Der Startschuss, das Klingeln der Glocke sowie die mitfiebernden Kommentatoren, wenn die Fahrer richtig Gas gaben, prägten Generationen von Radsportfans. Aufgrund der Coronapandemie wurden die „Sixdays“ zuletzt allerdings drei Mal in Folge abgesagt. Mittlerweile geht das Gerücht in der Stadt um, dass sie vielleicht überhaupt nicht mehr stattfinden könnten und Bremerinnen und Bremer 2020 die letzte Veranstaltung dieser Art in der ÖVB-Arena gesehen haben. Wir trafen die Macher, Projektleiter Mario Roggow und Geschäftsführer Erik Weißpfenning, und baten um Aufklärung.

Eigentlich hätten im Januar die „Sixdays“ stattgefunden. Allerdings wurden sie zum dritten Mal in Folge abgesagt. Nun gehen viele in der Stadt davon aus, dass es die Traditionsveranstaltung in Bremen vielleicht gar nicht mehr geben wird …

Mario Roggow: Das ist etwas, was mir gehörig gegen den Strich geht. Ja, es gibt diese Gerüchte, und viele, die sie verbreiten, haben mit den „Sixdays“ überhaupt nichts zu tun. Wir planen mehr denn je mit 2024. Jetzt erst recht! Durch diese Gerüchte gibt es aber leider einen Berg, gegen den wir zusätzlich anarbeiten müssen.

Erik Weißpfennig: Wir arbeiten mit Hochdruck daran. Wir haben auch im letzten Jahr daran gearbeitet und im September 2022 die Entscheidung treffen müssen, abzusagen. Die einen sagen, das sei mutlos gewesen. Die anderen hielten es für vernünftig, da wir die Entscheidung zu einem Zeitpunkt getroffen haben, bevor Kosten entstanden sind. Für uns war die Situation aufgrund von Corona sowie der drohenden Energiekrise im Zuge des Ukraine-Krieges schwer einschätzbar. Aktuell gestaltet sich Situation besser, als wir zum Zeitpunkt der Absage erwartet haben.

Sind Sie jetzt schon voll in der Planung für 2024, was Sponsoren und Fahrer angeht?

Erik Weißpfennig: Für Fahrer ist es zu diesem Zeitpunkt noch ein bisschen zu früh, aber wir sind voll in der Planung für 2024.

Gestaltet sich die Planung aufgrund des dreijährigen Ausfalls schwieriger als zuvor?

Mario Roggow: Sie gestaltet sich auf jeden Fall anders. Im vergangenen Jahr war es mit Blick auf die Sponsoren schwierig, da sie größtenteils auch zwei sehr schwierige Jahre hinter sich hatten. Aus dem Sportbereich hören wir gerade: „Ja, ich will. Lasst uns fahren!“

Kommen die Fahrer auf Sie zu und fragen nach, wann es weiter geht?

Erik Weißpfennig: Ja, viele Fahrer sind direkt auf mich zugekommen und haben nachgefragt. Sie waren sehr traurig ob der Absagen, da sie sehr gerne nach Bremen kommen und die spezielle Bahn auch sehr lieben.

Wird es ein Problem sein, überhaupt noch genügend Fahrer zusammenzubekommen?

Erik Weißpfennig: Definitiv nicht. Es wird andere Namen geben. Einige Sportler haben in den vergangenen Jahren ihre Karriere beendet – zum einen wegen Corona, zum anderen aufgrund ihres Alters. Aber noch einmal: Es wird einige Neue geben. Und ich bin überzeugt, dass es uns weiterhin gelingt, ein paar Topstars der Szene nach Bremen zu holen.

Gibt es Fahrer, die Sie sich besonders wünschen?

Erik Weißpfennig: Ich würde mich sehr über Pascal Ackermann freuen. Er hat einen Bahn-Hintergrund und kann das als Sprinter. Nils Politt als Titelverteidiger würde ich auch sehr gerne wieder sehen. Und Mark Cavendish, der kann das auch.

Und wie sieht es mit dem Bremer Lennard Kämna aus?

Erik Weißpfennig: Sehr gerne, wenn er die Freigabe seines Teams bekommt. Das würde uns als Bremer natürlich besonders freuen, endlich mal wieder einen Lokalmatadoren präsentieren zu können.

Für 2023 war geplant, die „Sixdays“ auf vier Tage zu beschränken. Planen Sie auch für 2024 mit vier Tagen?

Mario Roggow: Ja, denn wir merken, dass der Trend dazu geht, solche Veranstaltungen etwas zu verknappen. Wir merken, dass das Publikum das Ganze lieber übersichtlicher und kürzer haben will. Wenn die Veranstaltung von Freitag bis Montag stattfindet, ist es für das Publikum möglich, mit nur einem Tag Urlaub komplett dabei zu sein. So wollen wir auch den Sportinteressierten die Möglichkeit bieten, das komplette Rennen sehen zu können.

Wann und wo?

„Sixdays 2024“: 12. bis 15. Januar in der ÖVB-Arena. Mehr zu den „Sixdays” sowie eine exklusive Kartenverlosung gibt es im STADTMAX Podcast.

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