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Foto: nordphoto
#Aus dem Herzen der Raute
27. April 2024

Der treue Finne

Stellen Sie sich mal vor, Sie wären Kandidat bei „Wer wird Millionär?“ und wären nur noch eine Frage von der Million entfernt. Dann sagt Günther Jauch: „Oh, eine Fußballfrage. Werder Bremen.“ Vielleicht würden Sie sich freuen. Bekommen Herzrasen. Eine grün-weiße Frage, das muss doch klappen. Und dann kommt diese Frage: „Welcher frühere Werder-Spieler hatte für Bremen die meisten Einsätze in der Champions League?“

Stellen Sie sich mal vor, Sie wären Kandidat bei „Wer wird Millionär?“ und wären nur noch eine Frage von der Million entfernt. Dann sagt Günther Jauch: „Oh, eine Fußballfrage. Werder Bremen.“ Vielleicht würden Sie sich freuen. Bekommen Herzrasen. Eine grün-weiße Frage, das muss doch klappen. Und dann kommt diese Frage: „Welcher frühere Werder-Spieler hatte für Bremen die meisten Einsätze in der Champions League?“

Oha, würden Sie nun denken. Das können ja viele sein. Es gab so tolle Jungs. War es Fritz, Frings, Pizarro, Diego, vielleicht Mertesacker? Aber: Die waren es alle nicht. Nehmen wir an, Sie hätten noch den 50:50-Joker. Zwei Namen blieben stehen: Tim Wiese und Petri Pasanen. Die Versuchung wäre groß, den Torhüter zu nehmen, weil der meistens den Stammplatz sicher hat und viele Spiele macht. Aber dann wäre die Million futsch. Denn die richtige Lösung würde tatsächlich lauten: Petri Pasanen. 31 Mal spielte der Finne für Werder in der Champions League, öfter als jeder andere. Auf den treuen Petri konnte sich Trainer Thomas Schaaf immer verlassen.

Im vergangenen Monat konnte man sich an diese Zeiten wieder erinnern, als Werder regelmäßig in der Champions League dabei war. Zuletzt war das Ende 2010 der Fall. Im Sommer 2010, kurz vor den Quali-Spielen gegen Sampdoria Genua, wechselte Mesut Özil damals von Werder zu Real Madrid. Rund 13 Jahre später beendete Özil nun seine Karriere. Jene Tage im Sommer 2010 waren für Werder millionenschwer. Für Özil zahlte Real rund 18 Millionen Euro Ablöse, für das Erreichen der Gruppenphase in zwei engen Spielen gegen Sampdoria (Rosenberg! Pizarro!) kamen weitere 15 Millionen dazu. Es war das letzte große Geld für Werder. Schon im Dezember 2010 war die Champions League für Bremen vorbei. Das blieb bis heute so. Im letzten Heimspiel gelang ein bedeutungsloser 3:0-Sieg gegen Inter Mailand. Während Özil mit Real bis ins Halbfinale kam, war für Werder in der Vorrunde Schluss. Und natürlich stand Pasanen auch im letzten Spiel auf dem Rasen. Treu bis zum Schluss.

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