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In Jan Bäss’ Leben dreht sich vieles um den Frisbeesport. Foto: MÄR
#Bremer Köpfe
19. April 2024

Der Frisbee-Freak

Der Discgolfprofi Jan Bäss macht sich für die Anerkennung des Scheibensports stark

Es gibt jene Schönwettersportler:innen, die sich bei Sonnenschein in kleinen Gruppen am Deich gegenseitig eine Frisbee zuwerfen. Sie nutzen irgendeine Scheibe und müssen sich sehr oft bücken, weil sie ihr Ziel verfehlt. Dann gibt es Menschen wie Jan Bäss, die jedem Wetter trotzen, die für jeden Wurf die passende Frisbee zur Hand haben und damit wahre Kunststücke vollbringen.

Es gibt jene Schönwettersportler:innen, die sich bei Sonnenschein in kleinen Gruppen am Deich gegenseitig eine Frisbee zuwerfen. Sie nutzen irgendeine Scheibe und müssen sich sehr oft bücken, weil sie ihr Ziel verfehlt. Dann gibt es Menschen wie Jan Bäss, die jedem Wetter trotzen, die für jeden Wurf die passende Frisbee zur Hand haben und damit wahre Kunststücke vollbringen.

Eine Distanz von 100 Metern überwinden, eine s-förmige Flugbahn um Bäume herum werfen – für Jan Bäss ist das kein Problem. Seit mehr als 25 Jahren ist er aktiv am Aufbau der Frisbeesportszene in Bremen und umzu beteiligt und setzt sich für mehr Anerkennung des Scheibensports ein.

Er ist mehrfacher Deutscher Meister im Discgolf und langjähriges Mitglied der Nationalmannschaft. „Geld verdient man dabei selbst als Profi nicht so viel, als dass man davon leben kann“, erklärt Bäss, der aktuell im Einzelhandel seinen Lebensunterhalt verdient. „Wer gut spielen will, muss viel trainieren und vor allem Zeit mitbringen“, weiß er zu berichten. Ein Umstand, der mit seiner Verantwortung als Familienvater nur bedingt vereinbar ist. „Discgolf ist in der Sportlandschaft leider immer noch unterrepräsentiert und nicht wirklich etabliert“, sagt Bäss. Seine Vision: ein Imagewechsel.

„Wer einmal gesehen hat, was mit diesen Scheiben möglich ist und auf welchem Niveau ein Pro sein Sportgerät beherrscht, kommt automatisch zu dem Schluss: Frisbeesport ist ein richtiger Sport, der Anerkennung verdient hat.“ Da hapere es in Deutschland noch. Finnland hingegen sei ein gutes Beispiel, das zeige, wie sich die Funsportart zum Breitensport entwickelt habe. „Nirgends sonst gibt es so viele Discgolf-Anlagen und so hohe Zuschauerzahlen bei Turnieren“, schwärmt der 50-Jährige.

 

Um das Frisbeesportspiel in seiner Wahlheimat Bremen und im Umland erlebbar und zugänglich zu machen, investiert Bäss viel Zeit und Mühe. Er hat bis dato Turniere veranstaltet, zwei Frisbeesport-Vereine in Bremen mitgegründet sowie mehrere Discgolf-Anlagen mitgestaltet. Darüber hinaus ist er spezialisiert auf Firmenevents und sportliche Aktionen mit den Scheiben. „Mein Hauptziel ist es, den Spielspaß rüberzubringen und den Sport bekannt zu machen.“

Um seine Leidenschaft zu teilen und Menschen einen Einstieg unter seiner Anleitung zu ermöglichen, bietet er Kurse für Gruppen zwischen 15 und 60 Personen an. „Meine Kurse machen Menschen glücklich“, sagt Jan Bäss. Wer sich davon überzeugen möchte, hat ab Mai wieder die Möglichkeit, einen Kurs mit dem Scheibenprofi zu buchen.

Was ist Discgolf?

Discgolf ist ein Frisbeesportspiel, bei dem versucht wird, von einem fixen Abwurfpunkt Körbe mit möglichst wenigen Würfen zu treffen. Die für einen sogenannten Kurs mit mehreren Bahnen benötigten Würfe werden addiert. Wie der Name schon sagt, hat der Sport viele Parallelen zum Golf – Spielregeln und Vokabular sind weitgehend gleich. Im Bremer Landesgebiet gibt es aktuell vier fest installierte Discgolf-Anlagen mit kompletten Parcours à 18 Bahnen in Rablinghausen, Habenhausen, Marßel und Bremerhaven, sowie Übungsgelände mit wenigen Körben an der Universität und in Oslebshausen.

Infos

Infos über Jan Bäss und seine Events, Trainings sowie den Anlagenbau: www.baesser-werfen.de. Turniere und andere Termine: www.areal56.de

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