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Ein Motiv aus der aktuellen „Mehr als Märchen“-Plakatkampagne. Bild: WfB
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26. September 2022

Botschafter der Stadt

Mit „Mehr als Märchen!“ soll der Tourismus gestärkt werden

Seit dem 1. Oktober 2021 ist Oliver Rau Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Bremen (WfB) im Bereich Marketing und Tourismus. Zuvor war der 54-Jährige als Marketing- und Vertriebsdirektor bei Werder Bremen und zuletzt vier Jahre als Vorstand bei der Stiftung Deutsche Sporthilfe in Frankfurt tätig. Mit der Kampagne „Mehr als Märchen!“ sollen nach den schwierigen Pandemie-Jahren wieder vermehrt Touristen an die Weser gelockt werden. Warum bei der Kampagne bewusst auf Altbewährtes verzichtet wurde und welche Rolle in Zukunft Kultur, Clubs, Gastronomie, Konzerte und das Weserstadion spielen können, erklärt der ehemalige Ruderer im Interview.

Seit dem 1. Oktober 2021 ist Oliver Rau Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Bremen (WfB) im Bereich Marketing und Tourismus. Zuvor war der 54-Jährige als Marketing- und Vertriebsdirektor bei Werder Bremen und zuletzt vier Jahre als Vorstand bei der Stiftung Deutsche Sporthilfe in Frankfurt tätig. Mit der Kampagne „Mehr als Märchen!“ sollen nach den schwierigen Pandemie-Jahren wieder vermehrt Touristen an die Weser gelockt werden. Warum bei der Kampagne bewusst auf Altbewährtes verzichtet wurde und welche Rolle in Zukunft Kultur, Clubs, Gastronomie, Konzerte und das Weserstadion spielen können, erklärt der ehemalige Ruderer im Interview.

Wie kam es zu der „Mehr als Märchen!“-Kampagne?

Uns wurden vom Senat 2,6 Millionen Euro an Restart-Mitteln zur Verfügung gestellt. So haben wir erstmals die Möglichkeit bekommen, uns über eine nationale Imagekampagne Gedanken zu machen. Der Tourismus gehört zu den wichtigsten Wirtschaftsbranchen in Bremen, mehr als 30.000 Beschäftigte leben davon. Es war an der Zeit, für diese Branche, die während der Pandemie sehr gelitten hat, etwas zu tun.

Warum der Titel „Mehr als Märchen!“?

Wir wollen zeigen, dass die Stadt noch mehr als Rathaus, Stadtmusikanten, Roland und Schnoor etcetera zu bieten hat. Deshalb haben wir bewusst die Gesichter der Stadt in den Fokus gerückt. Das hat uns intern sehr überzeugt und wir bekommen auch von außen sehr viele positive Rückmeldungen.

In welcher Form kommen die Rückmeldungen?

Die Kampagne läuft derzeit unter anderem auf sehr vielen Bahnhöfen in Form von beleuchteten Citylight-Plakaten. Davon sind beispielsweise 300 in Berlin, 120 in Hamburg oder 110 in Frankfurt zu finden. Wenn die Menschen diese sehen, schicken sie uns Screenshots an unterschiedlichste Adressen im Haus. Das hatten wir in dieser Form nicht erwartet.

Wie weit reicht die Plakatkampagne?

Wir stecken circa eine Million Euro in die gesamte Kampagne und decken damit den Norden, Osten und Westen ab und gehen im Süden bis Frankfurt.

Wohin geht der Rest der Restart-Mittel?

Es wird demnächst ein Bremen-Fan-Mobil geben, das wie eine mobile Touristinformation an unterschiedlichen Standorten in der Nordwest-Region Informationen über Bremen liefern soll. Die Touristinformation in der Böttcherstraße wird modernisiert und aufgewertet und eine dritte Studie zur Identitäts- und Imageanalyse wurde beauftragt. Wir gehen zudem über den gesamten Medienmix, werben national auf Banden im Weserstadion, sind überregional in unterschiedlichen Formen im Print vertreten und werden auch digital einiges machen und die modernen Medien um zielgruppengerecht die Botschaften auszusteuern.

 

Haben Sie ein Beispiel?

Wir nutzen beispielsweise Augmented-Reality. Bremen Besucher:innen können ab 2023 dann beispielsweise über eine App und ihr Smartphone einen virtuellen Blick ins Rathaus werfen, ohne das Gebäude zu betreten.

Wen wollen Sie mit der Kampagne erreichen?

Eigentlich alle (lacht). 50 Prozent der Deutschen waren schon einmal in Bremen und damit gleichzeitig 50 Prozent noch nicht. Die einen hätten wir gerne erstmals in der Stadt und die anderen erneut. Wie an der Bildsprache der Kampagne zu erkennen ist, geht es uns vor allem darum, erlebnis- und kulturorientierte Menschen anzusprechen. Es geht um Theater, Restaurants, Museen, aber auch um Party, Clubs und Feiern, alles, was Bremen ausmacht eben. Wir hoffen zudem, dass diese Kampagne auch die Bremerinnen und Bremer stolz macht. Mir geht jedenfalls das Herz auf, wenn ich durch die Stadt fahre und diese riesigen Plakate sehe. Wir wollen die Bürger:innen zu Botschafter:innen der Stadt machen.

 

Was erhoffen Sie sich von der Kampagne?

Dass noch mehr Menschen unsere wunderschöne Hansestadt besuchen und dabei sehen und erleben, dass Bremen mehr ist als die weltberühmten Stadtmusikanten. Wir wollen zeigen, dass wir auch ein Raumfahrt- und Technologiestandort sind und uns mit vielen anderen Zukunftsthemen beschäftigen sowie dass die Stadt ein reichhaltiges gastronomisches und kulturelles Angebot vorhält. Als Ende August die Toten Hosen auf der Bürgerweide, Peter Maffay in der ÖVB-Arena und Werder im Weserstadion spielten, waren die Hotels der Stadt bis auf das letzte Bett komplett ausgebucht. Da haben wir gesehen, wie wichtig beispielsweise Großkonzerte für die Stadt sind. Egal ob auf der Bürgerweide oder im Stadion.

Soll es zukünftig wieder Stadionkonzerte geben?

Wir können uns das durchaus vorstellen. Aus der Vergangenheit wissen wir, wie wichtig diese Events – Michael Jackson, Rolling Stones und Bruce Springsteen, um nur einige zu nennen – für die Stadt waren. Wir müssen gucken, was realistisch und mit dem SV Werder realisierbar ist. Gerade mit Blick auf 2024, wo alle anderen großen Arenen durch die Fußball-Europameisterschaft besetzt sind. Am Ende wird es eine Frage des Rasens sein. Eventuell müsste man diesen im Stadion nach Konzerten neu verlegen, was mit dem aktuellen Hybridrasen nicht möglich ist. Aber wir haben ja gesehen, dass die Bürgerweide ein guter Alternativstandort für Open-Airs sein kann.

 

Weitere Infos unter www.wfb-bremen.de.

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