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#Aus dem Herzen der Raute
27. Juli 2024

Als ein Portugiese drei Werder-Fans half

Eine Anekdote aus der Werder-Fanszene

Eine Anekdote aus der Werder-Fanszene

Wie sehr der SV Werder die Menschen bewegt, wird ein Magazin zeigen, das Ende November erscheint. Zum Jubiläum „125 Jahre SV Werder“ bringt der WESER-
KURIER das über 120 Seiten starke Heft heraus. Darin geht es neben den Helden und Erfolgen des Vereins auch um die kleinen Geschichten. Die Redaktion hatte die Fans aufgerufen, Bilder und Anekdoten aus ihrem grün-weißen Leben zu schicken. Zuschriften kamen aus den USA und Australien, aber natürlich auch aus Bremen. Darunter die Geschichte von Manfred Knoop.
Sie spielt im Jahr 1992, als Werder im Finale des Europapokals stand. Gespielt wurde in Lissabon, Gegner war der französische Klub AS Monaco. Viele Werder-Fans reisten nach Portugal, mit dem Flieger, in Bussen oder Zügen – und mit dem Auto. So auch Manfred Knoop: Mit zwei Kumpels im Wagen ging es 2738 Kilometer von Bremen bis Lissabon. 34 Stunden waren sie unterwegs, die Route führte über Lüttich, Paris, Bordeaux, Bilbao und Valladolid. In Lissabon bauten sie ihr Zelt auf und feierten voller Vorfreude. Am nächsten Tag war das Spiel, vorher wollten die drei Kumpels zum Strand fahren. Dabei passierte es: Autopanne! Heißes Kühlwasser spritzte aus dem Armaturenbrett.

Der Heizungskühler war geplatzt. Das Auto dampfte aus allen Ecken. Ein portugiesischer Lieferwagenfahrer hielt an und fragte, ob er helfen könne. Der Mann schaute sich die Sache an und verschwand für 20 Minuten. Als er wiederkam, hatte er kein Werkzeug dabei. Stattdessen holte er zwei Weinflaschenkorken aus der Hosentasche. Gekonnt zog der Helfer die Kühlerschläuche ab und steckte die Korken in den Hin- und Rücklauf der Schläuche und machte sie mit Schellen fest. Wasser aufgefüllt, fertig! Die Bremer gaben ihm Trinkgeld, der Portugiese schenkte ihnen sicherheitshalber noch zwei Ersatzkorken. Ob das Auto so die Rückreise überstehen würde? Aber natürlich, meinte der Mann.
Werder gewann das Finale mit 2:0. Die Kumpels fuhren danach glücklich mit dem Auto in 36 Stunden nonstop zurück nach Bremen. Die Korken hielten. Manfred Knoop hat sie heute noch.

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