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23. September 2022

„Ich bin kein Hitmacher“

50 Jahre „American Pie“: Der Musiker Don McLean über seinen Welthit

Er schrieb einen der wohl größten Pop-Evergreens: Don McLean. Mit „American Pie“ veröffentlichte der Künstler 1971 einen Song, der sich heute großer Beliebtheit erfreut. Das Besondere: Obwohl sich ein Bezug zur Geschichte des Rock ’n’ Roll und zum Tod von Genrevertreter Buddy Holly nicht leugnen lässt, hat sich Don McLean zur tatsächlichen Bedeutung des Songtitels nie konkret geäußert. Anlässlich des 50-jährigen Geburtstages von „American Pie“ befindet sich der Künstler aktuell auf Konzertreise, die ihn auch nach Bremen führt.

Er schrieb einen der wohl größten Pop-Evergreens: Don McLean. Mit „American Pie“ veröffentlichte der Künstler 1971 einen Song, der sich heute großer Beliebtheit erfreut. Das Besondere: Obwohl sich ein Bezug zur Geschichte des Rock ’n’ Roll und zum Tod von Genrevertreter Buddy Holly nicht leugnen lässt, hat sich Don McLean zur tatsächlichen Bedeutung des Songtitels nie konkret geäußert. Anlässlich des 50-jährigen Geburtstages von „American Pie“ befindet sich der Künstler aktuell auf Konzertreise, die ihn auch nach Bremen führt.

Herr McLean, seit der Veröffentlichung von „American Pie“ wird über die genaue Bedeutung des Songs diskutiert und philosophiert. Werden Sie dieses Rätsel jemals lösen?

Das habe ich sogar schon getan. Aber Sie haben Recht, ich werde seit 50 Jahren immer wieder danach gefragt und bin diesen Fragen oft ausgewichen. Im Sommer ist jedoch der Film „The Day the Music died: THE story of DON McLeans’s ‚American Pie‘“ erschienen. Eine Produktion von Paramount Pictures, in der ich das erste Mal ausführlich Stellung beziehe und die Frage nach dem genauen Hintergrund und der Bedeutung des Liedes aufgreife. Und lassen Sie mich so viel vorweg verraten: Die Antwort ist alles andere als simpel (lacht). Ich würde mich grundsätzlich als einfachen Menschen bezeichnen, aber nicht als einfachen Künstler. Zwischen dem Flugzeugabsturz Buddy Hollys bis zur Entstehung des Songs in den 1970ern sind allein zehn Jahre vergangen. Das ist eine lange Zeit, in der viel passiert und natürlich auch mir persönlich viel widerfahren ist. Um eben diese Zeit, darüber hinaus und das, was vorher war, darum geht es in dem Film.

Klingt so, als wäre der Song zugleich ein für Sie sehr persönlicher.

Ja, der Song spiegelt wider, wer und wie ich als Musiker bin. Wissen Sie, ich habe mich nie dafür interessiert, wie andere mich wahrnehmen und ob ich als Hitmacher gelte oder nicht. Ich bin ein reiner Künstler und habe mit „American Pie“ einen Song geschaffen, der nicht vergleichbar mit anderen ist.

Worauf spielen Sie an?

Viele Künstlerinnen und Künstler denken kommerziell und orientieren sich daran, was voraussichtlich im Radio gut funktioniert. Das ist nicht mein Ansatz. Ich schreibe Musik, über die Dinge, die mich persönlich interessieren. Ich bin kein Hitmacher, sondern ein Abenteurer.

Die Zeile „But something touched me deep inside, the day the music died“ in „American Pie“, bezieht sich offensichtlich auf Buddy Holly. Können Sie sich an dem Moment erinnern, als Sie von seinem Tod erfuhren?

Ich habe tatsächlich ein sehr klares Bild vor Augen, wie ich die Zeitung aufschlage und vom Tod Buddy Hollys lese. Ich habe noch eine sehr genaue Erinnerung daran, wie ich in der Schule meinen Freunden davon erzähle. Es ist wirklich unglaublich: Innerhalb von 50 Jahren hat sich Rock ’n’ Roll-Musik von Kinderkram ­­nahezu zu einer Religion entwickelt. Zu meiner Zeit interessierte sich dafür schlichtweg niemand. Es scheint, als habe sich das seit der Veröffentlichung von „American Pie“ geändert. Das ist dann wohl die Macht, die Musik haben kann.

Don McLean: 50 Jahre „American Pie"

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