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Sebastian Butte moderiert die Poetry-Slam-Landesmeisterschaften. Foto: M. Stehr
#Bremer Köpfe
26. September 2022

„Das Spannende ist die Mischung“

11. Poetry-Slam-Landesmeisterschaften für Niedersachsen und Bremen

Mitte der 80er-Jahre in den USA entstanden, schwappte der literarische Dichterwettstreit schon bald über den Atlantik und erfreut sich seitdem einer großen Szene in der Bundesrepublik. Einer der ersten regelmäßigen Poetry-Slams in Deutschland wurde im Übrigen seit den 90er-Jahren von dem 2009 verstorbenen Günther Kahrs alias Meister Propper in seinem Keller in der Weberstraße im Viertel veranstaltet. Bis heute zählt Bremen zu einer der Poetry-Slam-Hochburgen des Landes.

Mitte der 80er-Jahre in den USA entstanden, schwappte der literarische Dichterwettstreit schon bald über den Atlantik und erfreut sich seitdem einer großen Szene in der Bundesrepublik. Einer der ersten regelmäßigen Poetry-Slams in Deutschland wurde im Übrigen seit den 90er-Jahren von dem 2009 verstorbenen Günther Kahrs alias Meister Propper in seinem Keller in der Weberstraße im Viertel veranstaltet. Bis heute zählt Bremen zu einer der Poetry-Slam-Hochburgen des Landes.

Mitte Oktober finden nun an drei Tagen bereits die 11. Poetry-Slam-Landesmeisterschaften für Niedersachsen und Bremen im Einzel- und Teamwettbewerb in der Hansestadt statt – moderiert von Sebastian Butte vom Bremer Slammer Filet.

„Einen ersten großen Poetry-Slam-Boom gab es um die Jahrtausendwende, als plötzlich immer mehr Veranstaltungen in immer mehr Städten stattfanden“, erinnert sich Butte. Das galt auch für die Stadt an der Weser. Der gebürtige Bremer Bas Böttcher galt in den 90er-Jahren als der erste deutsche Slam-Poet und gewann 1997 die ersten deutschen Poetry-Slam-Meisterschaften. Butte selbst gehört erst seit 2008 zur Szene. Und das auch eher zufällig, wie er erklärt. „Ich hatte als angehender Deutschlehrer zwar schon von Poetry-Slams gehört, aber selbst noch keinen live erlebt oder gar daran teilgenommen“, sagt Butte. Bis ihn eine Freundin fragte, ob er nicht Lust hätte zu moderieren. Er sagte zu und seitdem moderiert er das „Slammer Filet“, das unter anderem niemand Geringeres als die heute wohl bekannteste Poetry-Slammerin Deutschlands, Julia Engelmann, 2010 und 2011 gewann. „Mit ihr kam dann die zweite große Welle, als ihr Auftritt beim 5. Bielefelder Hörsaal-slam vom 7. Mai 2013 bei Youtube ungefähr ein Jahr später plötzlich viral ging.“ Engelmanns „Eines Tages, Baby“ wurde praktisch über Nacht zum Soundtrack einer Generation, die damals 22-Jährige zu einer der bekanntesten Bremerinnen überhaupt.

Aber was genau ist eigentlich ein Poetry-Slam? Butte: „Der Poetry-Slam ist ein moderner Dichter:innen-Wettstreit. Er ist ein Format, in dem unter der Einhaltung weniger Regeln die Leute auf die Bühne gehen und ihre Texte vortragen. Es muss sich dabei um selbst verfasste Texte handeln, die Vorträge dürfen ein gewisses Zeitlimit – in der Regel fünf bis sieben Minuten – nicht überschreiten und es sind keine Requisiten für den Auftritt erlaubt.“ Ansonsten könne die Vortragsart sowie der Inhalt frei gewählt werden, Diskriminierungen sind allerdings nicht gestattet. „Dadurch werden die Abende in der Regel sehr abwechslungsreich – es reicht von witzigen über lyrische bis hin zu gesellschaftskritischen Texten. Das Spannende ist die Mischung“, so Butte.

Die Jury besteht bei Poetry-Slams im Übrigen aus dem Publikum, welches im Anschluss per Applaus abstimmt, welche Vorträge am besten gefallen haben. „Normalerweise, würde ich sagen, dass es bei einem Poetry-Slam in der Regel nicht ums Gewinnen geht. Das ist in diesem Fall, also bei einer Landesmeisterschaft, aber anders. Schließlich winkt der Siegerin oder dem Sieger der Einzug in das Bundesfinale“, so Butte.

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